Kaum in Betrieb, und schon hagelt es Kritik. Seit Montag fahren die Züge der Linie Palma-Inca auf einer Strecke von 1'5 Kilometern unterirdisch in die Balearen-Hauptstadt. In Rahmen einer offiziellen Eröffnungsfahrt wurde der Tunnel von Balearen-Ministerpräsident Jaume Matas und Palmas OB Catalina Cirer für den Nahverkehr freigegeben und die provisorische Bahnstation Jacint Verdaguer eingeweiht. Sie ersetzt für mindestens ein Jahr den bisherigen Endbahnhof Plaça Espanya. Erst dann wird der Sackbahnhof umgebaut sein und dann auch die Endhaltestelle der in Bau befindlichen U-Bahn-Strecke zur Universität sein.
Aber schon am zweiten Tag nach der Eröffnung der Station Jacint Verdaguer wurde seitens der Benutzer und der Beschäftigten auf heftige Mängel hingewiesen. Weder Staub noch Dieselgestank würden von der Entlüftung ausreichend aus dem Tunnel abgeleitet. Bahnhofsarbeiter schützen ihre Atemwege vor allem bei der Einfahrt der Züge mit vorgehaltenen Tüchern.
Die Ventilation müsse sich erst noch einspielen, beruhigte die balearische Bauministeriun Mabel Cabrer. Allerdings müsse man so lange mit Staubproblemen rechnen, bis die Bauarbeiten am über der Linie befindlichen Parc de Ses Estacions abgeschlossen seien. Das Problem der Dieselabgase könnte letztlich nur durch eine Elektrifizierung der Strecke behoben werden. Dafür würden Gelder aus Madrid benötigt.