Es dürfte die erste dreisprachige Rede eines deutschen Diplomaten auf Mallorca gewesen sein: Bei einer Feier zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober sprach Karin Köller, die deutsche Konsulin auf den Balearen, zu den 150 geladenen Gästen in Mallorquín, Spanisch und Deutsch – in dieser Reihenfolge.
Auch kulinarisch stand der überaus gelungene Abend im Pueblo Español in Palma ganz im Zeichen der Verständigung. Am Weinstand wurden Tropfen von Macià Batle aus Santa Maria und vom Weingut Forschungsanstalt Geisenheim (Rheingau) ausgeschenkt, und die Häppchen kamen als deutsch-mallorquinische Fusion daher – von Sobrassada bis Weißwurst, von Mandelkuchen bis Schwarzwälder Kirschtorte.
Auffallend, dass besonders viele hochrangige Vertreter der mallorquinischen Gesellschaft der Einladung des Konsulats gefolgt waren, allen voran der Delegierte der Regierung in Madrid, Ramón Sociás, die Balearen-Minister José María Rodríguez (Inneres) und Encarnación Pastor (Immigration), die stellvertretende Oberbürgermeisterin von Palma, Francisca Bennassàr, und der Generaldirektor aus dem Tourismusministerium, Eduardo Gamero.
Karin Köller zog eine Parallele von der Wiedervereinigung zur Fußball-WM: „Wir haben gezeigt, dass der Geist der Solidarität und Tatkraft noch immer lebt.” Deutschland habe sich als gastfreundliches und fröhliches Land präsentiert. „Wir haben, wie damals, Freunde gewonnen.”
Und dann spannte sie die Brücke zu Mallorca: „Freunde müssen wir auch auf dieser Insel haben, denn wie sonst wäre es zu erklären, das in diesem Jahr so viele Deutsche wie noch nie zuvor nach Mallorca gekommen sind, um hier ihren Urlaub zu verbringen.”
Auch die Residenten, die teilweise schon seit Jahrzehnten auf der Insel lebten, trügen dazu bei, „dass Mallorca und Deutschland auf vielerlei Ebenen miteinander verbunden sind”.
Und dann erhob sie das Glas auf eine glückliche Zukunft und gegenseitigen Respekt natürlich dreisprachig: Molt d' Anys, Salud, Zum Wohl!"