Palmas Stadtverwaltung will sich in Sachen Bürgerservice mächtig ins Zeug legen und den Bewohnern künftig viele Behördengänge ersparen. Zumindest denen, die Zugang zum Internet haben. Von Referenzrathaus ist die Rede, und die Online-Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Focus” hat den mallorquinischen Rundumschlag hinsichtlich eines Online-Rathauses bereits hoch gelobt und den deutschen Amtsstuben zur Nachahmung empfohlen.
Aber richtig viel kann man derzeit per Mausklick noch gar nicht regeln. Außer Strafzettel begleichen, Stipendien beantragen, sich für einige Sportangebote einschreiben und jede Menge Formulare ausdrucken, bietet das Portal (www.palmademallorca. es) nur wenige Möglichkeiten, bürokratische Angelegenheiten über den Computer zu regeln. Aber das soll sich ändern.
Die Stadt Palma hat den deutschen Internetdienstleister T-Systems mit Aufbau und Betreuung einer völlig neuen IT-Infrastruktur beauftragt. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren und ein Finanzvolumen von 44 Millionen Euro. Der integrierte telefonische Auskunftsservice schlägt mit weiteren sechs Millionen Euro zu Buche.
Etwa 80 Prozent der Behördengänge, so die Angaben des Rathauses, können mit der neuen Technik bald überflüssig werden. Das Online-Rathaus soll viersprachig verwaltet werden (Catalán, Spanisch, Deutsch und Englisch) und ist ganzjährig rund um die Uhr geöffnet. Im Prinzip, so das Rathaus, können alle Behördengänge, bei der die persönliche Vorlage eines Ausweises nicht nötig ist, über das World Wide Web erledigt werden.
Wann genau alle Funktionen freigeschaltet sein werden, ist noch unklar. Ab April können erstmals kommunale Steuern via Internet bezahlt werden. Im selben Monat soll sich auch der Internetauftritt der Stadt in einer attraktiveren Form der Welt präsentieren.