Das ganze Szenario ist filmreif. Schon von Weitem, beim Anflug mit dem schwarzen Helikopter, wirkt das 3500 Quadratmeter große Anwesen „Cielo de Bonaire”, das in 130 Meter luftiger Höhe über der Bucht von Alcúdia thront, gigantisch. Gegenüber dem 1'4 Hektar großen Grundstück, das zum weißen Prachtbau mit den riesigen vier Säulen vor dem Eingang gehört, nimmt sich der kreisrunde, mit dunklem Holz verkleidete Hubschrauberlandeplatz davor geradezu winzig aus. Genauso fühlt sich auch der Besucher, der dem Helikopter entsteigt: ameisengleich.
Ein Eindruck, der nicht gerade schwächer wird, wenn man die rund 85 Quadratmeter große Eingangshalle betritt. Weiße Wände, blitzender Chrom, ein weißer Marmorboden, dessen Mittelteil durch eine besondere Maserung wie ein eingelassener, großzügiger langer Teppich wirkt. Zwar nicht in Rot – aber Hollywood lässt grüßen.
Keine Angst vor dem großen Auftritt. Das Anwesen, das in einem Zeitraum von rund zwei Jahren in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „Kühn & Partner” entstanden ist, dürfte eines der größten auf Mallorca sein. Die Immobilie der „Premium Selection” von Matthias Kühn ist Teil der Top-Liegenschaften, deren „Marktwert bei 50 Millionen Euro und darüber liegen kann”, so Marketing-Direktor Nikolaus Nowak. Ein Haus für Milliardäre. Außer dass er über das nötige Budget verfügen muss, stellt sich Nikolaus Nowak den potenziellen Käufer so vor: „Er will wenig oder nichts verändern. Er sucht perfekte Qualität und Luxus pur.” Das soll er kriegen. Der Spa-Bereich im Souterrain mit Indoor-Pool, finnischer Sauna, türkischem Bad, Whirlpool und Floating-Tank kann es mit jedem Fünf-Sterne-Hotel aufnehmen. Wie der erste Stock mit drei Schlafzimmern – im Souterrain sind nochmal vier – ist er wahlweise über eine Treppe oder per Fahrstuhl zu erreichen. An das 120 Quadratmeter große Wohnzimmer mit Kamin schließt sich neben Bibliothek und Esszimmer auch ein Heimkino an. In allen Räumen Fußbodenheizung plus Klimaanlage warm/ kalt. Zentrale Beschallung möglich. Alle Lichtschalter dimmbar. Nur auf Bilder an der Wand kann das Haus getrost verzichten: Die überdimensionalen hohen Fenster mit Torbogen, die bis zum Boden reichen, geben in fast allen Räumen den Blick auf die traumhafte Bucht von Alcúdia frei. Natur als Stillleben. „Bewohnbar, funktional und ansprechend”: Das sind die wesentlichen Attribute, so der Marketing-Direktor, denen bei der Konstruktion des Millionen-Anwesens Rechnung getragen wurden: „Damit kein Museums-Gefühl entsteht.” Deshalb sei zum Beispiel die Breite der Treppenstufen auf zwei Meter begrenzt worden: „Damit alles noch im Verhältnis steht.” Ob die Ankleidezimmer in dunkler Eiche, die Bibliothek und das Mobiliar in gebürsteter und gekalkter Lärche, der – noch anzulegende – Seerosenteich im Patio, die Tiefgarage, in die locker auch 20 Autos passen würden: „The Great Gatsby”, der Held des Romans von Francis Scott Fitzgerald, der im New York der 1920er Jahre spielt, hätte hier das passende Ambiente für seine legendären Partys gehabt. Der „American Dream” in echt. Ganz und gar filmreif.j