Mallorca - Nachdem sich Real Mallorca durch das 2:0 gegen den FC Getafe der größten Abstiegssorgen entledigt hat, können sich die Kicker nun neuen Aufgaben zuwenden. Tabellenplatz sechs, der zur Teilnahme am Europapokal berechtigen würde, ist jedoch nicht das neue Saisonziel. Das hat Trainer Gregorio Manzano vorsichtshalber gleich nach dem fünften Heimsieg in Folge klargestellt. Und es wäre wohl auch ein wenig vermessen, elf Punkte Rückstand auf Atlético Madrid aufholen zu wollen. „Wir müssen auf dem Boden bleiben”, so Manzano.
Anstatt von Unerreichbarem zu träumen, könnte die Mannschaft für die Restsaison Motivation aus dem Anreiz ziehen, möglichst vielen Teams das Leben schwer zu machen, die noch Chancen auf den Gewinn der Meisterschaft haben. Denn der Blick auf das Ligaprogramm der letzten neun Spieltage zeigt, dass die Inselkicker bei der Vergabe der begehrten Trophäe ein gewichtiges Wort mitzureden haben: Vier der fünf bestplatzierten Teams müssen noch gegen Real Mallorca antreten.
Am Sonntag, 15. April, kann Manzanos Truppe den Tabellenführer stürzen. Der FC Barcelona steht nach der 0:1-Niederlage bei Real Saragossa unter Druck. Nur einen Punkt liegt der Meister vor dem FC Sevilla, der am vorletzten Spieltag nach Palma kommt. Einen weiteren Punkt zurück lauert Real Madrid – mit dem Match beim Hauptstadtklub endet für Real Mallorca die Saison im Juni. Der FC Valencia kommt im Mai auf die Insel.
Das hochklassige Restprogramm allein als Gelegenheit zum Schaulaufen misszuverstehen, könnte allerdings auch schlimme Folgen haben. Denn neun Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sind zwar ein sattes Polster, können aber auch ganz schnell dahinschmelzen. Denn Real Mallorca muss in dieser Saison auch noch gegen vier Teams antreten, die mitten im Abstiegskampf stecken. Bilbao, Osasuna, Vigo und Tarragona werden alles dafür tun, die Inselkicker auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.