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Inferno im Urlaubsparadies

Am 9. und 10 September strahlt RTL zur Primetime den Zweiteiler „Tarragona” aus. Gedreht wurde das TV-Drama, das auf Tatsachen beruht – 1978 kamen beim Tanklaster– unglück 215 Urlauber ums Leben – vor allem auf Mallorca. Hintergründe zu Film und Fakten sowie ein MM-Interview mit dem Hauptdarsteller Tim Bergmann

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Pia Knopf-Rößler (28) wollte an diesem 11. Juli in Spanien ihren Hochzeitstag feiern. Als das Inferno über den Campingplatz „Los Alfaques” hereinbricht, steht sie vor der Entscheidung, ihren Mann zu warnen – oder die eigene Tochter zu retten.

Pia Knopf-Rößler ist eine der Überlebenden des tragischen Tanklasterunglücks, das sich 1978 in der spanischen Provinz Tarragona ereignete. Der gerade bei deutschen Urlaubern beliebte Zeltplatz an der Costa Dorada ist voll belegt, als es am Nachmittag, kurz nach halb drei, auf der nur wenige Meter entfernten Straße zu einer entsetzlichen Explosion kommt.

Ein mit 23 Tonnen Propylengas beladener Tankwagen prallt gegen die Mauer des Campingplatzes und geht sofort in Flammen auf. Ein Feuerball aus tausend Hitzegraden setzt Zelte, Autos und Wohnwagen in Brand. Eine unfassbare Tragödie: 140 Urlauber verbrennen in Sekundenschnelle, weitere 75 erliegen in den nächsten Monaten ihrem qualvollen Leiden. 400 Verletzte, teils mit schwersten Verbrennungen, überleben.

In der Dokumentation „Wir haben überlebt”, die RTL direkt am Sonntag, 9. September, um 22.15 Uhr – im Anschluss an die Ausstrahlung von Teil 1 des Zweiteilers „Tarragona” um 20.15 Uhr – zeigt, berichten Augenzeugen wie Pia Knopf-Rößler, wie sie dem Inferno entkamen.

Das fiktionale TV-Drama à 90 Minuten – den zweiten Teil sendet RTL am Montag, 10. September, 20.15 Uhr –, entstand im September/Oktober 2006 unter der Leitung von Regisseur Peter Keglevic an 55 Drehtagen auf Mallorca und in Deutschland (in den Hauptrollen: Tim Bergmann, Sophie von Kessel, Herbert Knaup, Hanns Zischer, Johannes Branderup). Gedreht wurde unter anderem auf einem detailgetreu nachgebildeten Campingplatz in Colònia de Sant Pere, die Krankenhaus-Szenen spielen in einem stillgelegten Weingut in Felanitx.

Das eigentliche Inferno in dem RTL-Drama, das sich, so Produktionsleiter Georg Kuch, weniger als Katastrophenfilm denn als „Film über menschliche Schicksale” versteht, entstand am Computer. Nicht zuletzt wegen behördlicher Sicherheitsauflagen wurden nur kleine Feuer auf dem Campingplatz entzündet. Beschwerden einzelner Anwohner, die sich von der „Rauchentwicklung” während der Dreharbeiten belästigt fühlten, waren denn auch nicht wirklich ernst zu nehmen.

Dennoch: Nachdem die Filmsequenzen vor der Katastophe abgedreht waren, musste auf dem Campingplatz von Colònia de Sant Pere ein komplettes „Set-Dressing” stattfinden, damit sämtliche Requisiten verbrannt aussahen. Wie detailgetreu das künstlich nachgestellte Szenario die Realität wiederaufleben lässt, kann auch Hauptdarsteller Tim Bergmann bestätigen.

Einer der bewegendsten Momente, sagt der Schauspieler, sei für ihn der Wiederbeginn des Drehs auf dem künstlich verwüsteten Campingplatz gewesen. Gleich neben einem völlig verbrannten Wohnwagen habe Wäsche an der Leine gehangen – unversehrt.

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