Mallorca – das war noch vor wenigen Jahren der Inbegriff für Nichtstun: in der Sonne liegen und braten. Die Ölsardinen am Strand gibt's immer noch, aber das Image der Insel hat sich ebenso gewandelt wie das touristische Angebot. Ein Trend der vergangenen Jahre: Mallorca, der Fitmacher.
An diesem Wochenende steigt der TUI-Marathon, ein Highlight im Sportkalender. Nach den Läufern kommen dann die Wanderer und Radfahrer, weil in Deutschland langsam die Straßen und Wege vereisen, und die Golfer sind sowieso schon da. Das Mittelmeer-Klima meint es gerade im Winter gut mit denen, die sich in freier Natur bewegen möchten. Von Tennis bis Skaten – Outdoor-Sportarten sind auf Mallorca praktisch das ganze Jahr über zu betreiben.
Nur im Hochsommer haben schweißtreibende Aktivitäten eine Art Zwangspause. Aber da haben wir ja dann das Meer vor der Haustüre, das wohl gesündeste „Sportgerät”, das man sich vorstellen kann.
Die Sportler haben längst auch eine wirtschaftliche Dimension. Dabei ist der Sporttourismus gleich doppelt wertvoll: Er findet überwiegend in der Nebensaison statt, hilft ergo, die Saisonabhängigkeit zu überwinden, und er bringt Leute, die mehr Geld auf der Insel lassen als der Durchschnittsurlauber.
Die Politik hat die Bedeutung inzwischen erkannt. Aber noch wird nicht auf allen Ebenen entsprechend gehandelt. Die Marketingkonzepte sind noch nicht angepasst, und die Infrastruktur hinkt hinterher. Beispiel Fußball: Die Löw-Elf kommt, aber Klubs aus Deutschland, egal ob Profi oder Amateure, machen einen Bogen um Mallorca – es gibt einfach zu wenige Plätze. Golfen boomt, aber die Golfanlagen, obwohl mit Brauchwasser gesprengt, sind unter ständigem Beschuss der Ökologen. Lieber werden die Felder beregnet, auf denen Kartoffeln für den britischen Markt wachsen. Verbesserungswürdig ist auch das Radwegenetz.
Wir sehen – es gibt noch genügend zu tun für die Insel des Sports. Jetzt aber erst mal viel Spass beim Marathon: Laufen Sie schön - oder holen Sie sich Appetit darauf!