Einer der Höhepunkte der winterlichen Konzertsaison ist die Aufführung von Friedrich Händels „Der Messias” in der Kathedrale von Palma unter der Mitwirkung von Laiensängern.
Händel (1685 bis 1759) war schon zu Lebzeiten in London ein berühmter Mann. 1784 erreichte die Verehrung für ihn ihren ersten großen Höhepunkt in den ein Jahr zu früh angesetzten Feierlichkeiten zu seinem 100. Geburtstag. Große Händel-Feste wurden danach zur festlichen Gewohnheit, es gab riesige Aufgebote an Sängern und Instrumentalisten, wobei die Zahl der Mitwirkenden in den Jahren 1857 bis 1926 auf mehrere Tausend anwuchs. Auch Sänger im Publikum waren gefragt und gefordert.
In dieser Tradition steht auch die Aufführung in Palma. Das Oratorium war bereits bei der Uraufführung in Dublin 1742 vom Publikum so begehrt, dass man die Damen bat, nicht in Reifröcken zu erscheinen, um mehr Zuhörern Einlass gewähren zu können.
Seit der Uraufführung ist Händels Werk das Erste der
Musikgeschichte, das niemals aus den Repertoires der großen
Konzerthäuser verschwunden war.
Zwar ist das Oratorium „Der Messias” kein wirklich kirchliches,
doch ein tief empfundenes religiöses Werk. Dieser Meinung war auch
Händel selbst. Als man ihn nach einer Aufführung zu seiner
„großartigen musikalischen Unterhaltung” beglückwünschte, soll er
erwidert haben: „Ich wäre betrübt, wenn ich die Zuhörer nur
unterhalten hätte; ich wollte sie zu besseren Menschen machen.” Die
Interpreten in Palma sind das Barockorchester Sevilla, Hana
Blazikova (Sopran), Carlos Mena (Kontratenor), Christoph Genz
(Tenor) und Thomas Bauer (Bass). Es singt der Chor Arsys Bourgogne
sowie lokale Chöre und Laiensänger unter der Leitung von Pierre
Cao.
Samstag, 15. Dezember, 20.30 Uhr in der Kathedrale von
Palma. Eintrittskarten
(kostenlos) unter 902-332211, www.servicaixa.com oder
www.lacaixa.es/obrasocial