Dieses Jahr wird alles anders. Das ist bislang das Einzige, was sich sicher zum Programmablauf des Patronatsfestes von Palma zu Ehren des Stadtheiligen Sant Sebastià Mitte Januar sagen lässt.
„Es gibt ein völlig neues Konzept”, bestätigte ein Sprecher der Stadt auf MM-Anfrage. Zwar stehe das Festprogramm noch nicht endgültig fest; doch das als „Aiguafoc” bekannte Feuerwerk werde durch ein anderes Lichtspektakel ersetzt.
Aiguafoc war im vergangenen Jahrzehnt stets Höhepunkt des Stadtfestes gewesen. Das Feuerwerk fand traditionell am 20. Januar im Nachthimmel über der Hafenbucht von Palma statt und lockte stets mehrere Hunderttausend Zuschauer an den Paseo Marítimo. Während der 20-minütigen Blitz–und-Donner-Show stand der Verkehr still, Parkplätze in der Innenstadt waren Mangelware.
Nach den Wahlen vom Mai kündigte indes der neue Stadtrat von Palma an, das bisherige Festprogramm zu modifizieren, um eine aktivere Beteiligung der Bürger zu erlangen. Statt der Lichteffekte am Himmel soll es am 20. Januar einen sogenannten „Correfoc”, einen Feuerlauf, durch Palma geben. Er wird im Parc de la Mar unterhalb der Kathedrale seinen Abschluss finden, mit einem Feuerwerk samt Musikspektakel. Das Kirchengebäude selbst werde aufwendig illuminiert sein. Rund 1000 traditionelle Dämonen und Teufel, „dimonis” genannt, werden sich einen flammenden Kampf um das Gotteshaus liefern. Mit der neuen Show sollen die archaischen Elemente des Festes wieder stärker zur Geltung gebracht werden.
Weitgehend unverändert bleibt ein anderer Schwerpunkt des
Sant-Sebastià-Festes in Palma: Der 19. Januar steht als Vorabend
des Patronatsfestes mit seiner sogenannten „Revetla” ganz im
Zeichen der Musik. Nach Stilrichtung getrennt spielen auf den
Plätzen der Stadt Musikkapellen und Bands auf. Von Rock und Pop
über Jazz, Flamenco und Folklore ist alles geboten. Daneben werden
öffentliche Grillfeuer eingerichtet, auf denen mitgebrachtes
Fleisch brutzeln kann.
Neu ist jedoch, dass das Hauptkonzert aus Sicherheitsgründen von
der Plaça Major zur Plaça d'Espanya verlegt worden ist. Aus
Erfahrungen weiß man, dass die Altstadtgassen teils so von
Festbesuchern überlaufen sind, dass ein Krankenwagen im Notfall
kaum durchkommen kann. Das genaue Musikprogramm stand noch nicht
entgültig fest.