Bei einem Halbzeitstand von 5:1 die Motivation für weitere Großtaten aufzubringen, fällt Fußballern in der Regel schwer. Zu groß ist die Versuchung, das Ergebnis locker und möglichst ohne Verletzung über die Zeit zu bringen. Nicht so am vergangenen Wochenende bei Real Mallorca: Die Inselkicker kamen voller Elan aus der Kabine und legten noch zwei Treffer nach. Mit 7:1 deklassierten sie am Ende Recreativo Huelva.
Dass die zweite Hälfte nicht zum langweiligen Ballgeschiebe verkam, hatten die Zuschauer dem Trainer Gregorio Manzano zu verdanken. „Er hat uns in der Halbzeit darauf hingewiesen, dass wir einen Rekord brechen können”, berichtete Torhüter Miquel Àngel Moyà nach dem Spiel. Die bisherige Bestmarke stammte aus der Saison 1998/99, als das Team Athletic Bilbao mit 6:1 abgefertigt hatte.
Und so ließen die Inselkicker im zweiten Durchgang nicht nach. Der überragende Juan Arango traf noch zweimal (47. und 50. Minute), nachdem er bereits den Treffer zum 1:0 erzielt hatte (17.). Das 2:0 und 3:0 steuerte Dani Güiza bei (20. und 31.), das 4:0 stammte von Borja Valero (37.), bevor Rubén der Ehrentreffer gelang (39.), woraufhin erneut Valero auf 5:1 erhöhte (40.).
Nicht nur der Rekordsieg über den Abstiegskandidaten aus Huelva ist mit Gregorio Manzanos Namen verbunden. Der Trainer, der am Dienstag 52 Jahre alt wurde, saß auch beim höchsten Auswärtssieg der Klubgeschichte auf der Bank: beim 5:1 im Santiago Bernabéu gegen Real Madrid. In der vergangenen Saison schaffte die Mannschaft unter seiner Leitung die längste Serie an Heimsiegen aller Zeiten. Siebenmal blieb Real Mallorca hintereinander ohne Punktverlust. Auf Rekordkurs sind übrigens auch die beiden Top-Angreifer des Teams. Dani Güiza und Juan Arango haben zusammen schon rekordverdächtige 24 Tore erzielt. Samuel Eto'o und Walter Pandiani schafften in der Saison 2002/03 drei Tore mehr.