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Willkommen in Aburdistan

Warum der Air-Berlin-Chef in ein Wespennest stach

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Air Berlin verdoppelt zum kommenden Winterflugplan die Direktverbindungen nach Kopenhagen und Helsinki, teilte das Unternehmen mit. Wird es da nicht Zeit, die Fluggäste auch in dänischer oder finnischer Sprache zu verwöhnen? Und, im Fall Finnlands, auch auf Schwedisch, weil Schwedisch dort zweite Amtssprache ist? Oder, im Fall Dänemarks, auch in den Sprachen Grönlands oder der Faröer-Inseln?

Beispiele, die zeigen, wie absurd die Forderung der für Sprachpolitik zuständigen Abteilungsleiterin in der Balearen-Regierung ist.
Aus gutem Grund verzichten auch die spanischen Fluggesellschaften Iberia, Spanair und Air Europa auf den Einsatz der katalanischen Sprache im Flugbetrieb, wenn man von vereinzelten Durchsagen absieht. Denn Amtssprache in ganz Spanien, auch in Katalonien und auf den Balearen, ist und bleibt die Sprache, die die meisten Spanier und wir Spanisch und nur unsere katalanischsprechenden Mitmenschen Castellano, Kastilisch, nennen.

Von Katalanisch als der ,,offiziellen Sprache der Inseln” spricht die Abteilungsleiterin in ihrem Schreiben an Air Berlin: Stimmt, aber eben auch nur halb. Denn offizielle und gleichberechtigte Sprache der Insel ist eben auch Spanisch.

Seit Amtsantritt der linken Regenbogenkoalition vor gut einem Jahr wird die Weltsprache Spanisch auf den Inseln immer mehr zurückgedrängt. Hunold hat recht, wenn er beklagt, dass Spanisch an vielen Schulen längst wie eine Fremdsprache behandelt wird. Das kann auch nicht im Sinne der sozialistischen Madrider Regierung sein, die gleichwohl die Sprachenvielfalt Spaniens - um möglichst viele Wähler anzusprechen - als eines der kostbarsten Güter des Landes preist.

Die Balearen-Regierung macht die Rechnung möglicherweise ohne den Wirt. Sie vergisst gern, dass die Hälfte der Inselbewohner nicht auf dem Archipel geboren ist und kein Katalanisch spricht. Ob diese - meist schweigende - Mehrheit sich den scharfen Kurs gegen ihre Sprache auf Dauer gefallen lässt, scheint zweifelhaft. Eine Immigrantenpartei hätte auf den Inseln gute Chancen.

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