Er macht uns lachen und weinen; er ist ein Universum an Melancholie, Verzweiflung, Absurdität und oft auch tiefer Wahrheit. Filme von Woody Allen (eigentlich Allen Stewart Konigsberg – New York 1935) sind Balsam für die Seele. Und werden mit Begeisterung aufgenommen.
Seine mehr als fünfzig Filme zeichnen sich aus durch eine Kombination von absurdem Sprach- und Bildwitz, durch Stilbrüche und ungewöhnliche Methoden, durch Improvisation – auch noch am Set, durch die meist surreale Behandlung von Liebe und Beziehungen, wobei er der Treue oft eine Absage erteilt.
Dazu er selbst: „In unseren Körpern muss es eine chemische Substanz geben, die bewirkt, dass sich selbst die größten Liebenden irgendwann auf die Nerven gehen.“ Er schreibt so gut wie alle seine Filme selbst, führt Regie und hat bis in die 90er Jahre hinein oft auch eine der Hauptrollen gespielt. Er ist ein trauriger Komiker und ein tragischer Held, ohne jedes Pathos. Er glorifiziert seine eigenen Neurosen und hält damit seinem Publikum einen Spiegel vor. Nichts ist ihm heilig, vor allem nicht er selbst. Immerhin, so hat Woody Allen einmal gesagt, sei es seine Lieblingsbeschäftigung „in schwere Depressionen zu verfallen und am Boden zerstört zu sein“.
Woody Allen hat mit Top-Schauspielerinnen wie Julia Roberts, Melanie Griffith, Winona Ryder, Jodie Foster, Barbara Hershey gedreht, obwohl man weiß, wie schlecht die Gagen sind, die er bezahlt. Die Stars seiner neuesten Filme sind Scarlett Johannson und Penélope Cruz.
Er war mit Frauen wie Diane Keaton, Meryl Streep oder Mia Farrow zusammen, obwohl es wirklich niemand wagen würde, ihn als einen schönen Mann zu bezeichnen. Dennoch – 1980 wählte ihn die amerikanische Frauenzeitschrift „Playgirl“ zu „einem der zehn erotischsten Männer des Planeten“.
Unvergesslich sind Filme wie „Manhattan“, „Der Stadtneurotiker“, „Hannah und ihre Schwestern“, „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, und bisher nicht zu fragen wagten“. Woody Allen erhielt zweimal den Oscar für Regie und Originaldrehbuch, wurde insgesamt 18-mal für den Oscar nominiert.
Sein neuester Film „Vicky Cristina Barcelona“ mit Javier Bardem, Scarlett Johannson, Rebecca Hall und Penélope Cruz zog allein beim Filmfestival von San Sebastian im September mehr als 350.000 Zuschauer an und hat alleine in Spanien bereits Millionen eingespielt.
Es ist eine Geschichte über eine spannende Ménage à trois, über Abschied und Wiederkehr, über Leidenschaft und Liebe. Sie spielt in Barcelona, wo sich Woody Allen schon seit Jahren immer wieder zu Hause fühlt.
Schon als 16-Jähriger übte er täglich zwei Stunden lang Klarinette, obwohl er zu jener Zeit auch schon Gags für eine Agentur schrieb, die an die Kolumnisten großer amerikanischer Tageszeitungen verkauft wurden. Die Liebe zur Musik, speziell zum Jazz, ist bis heute geblieben. Mit Julia Roberts, Goldie Hawn, Drew Barrymore drehte er 1996 in New York, Venedig und Paris das auf bekannte Jazz-Standard-Songs aufgebaute Musical „Every-one Says I Love You“ („Alle sagen: I love you“).
Sein großer Traum wäre ein Film über Louis Amstrong.
Woody Allen wird als talentierter und leidenschaftlicher
Klarinettenspieler gehandelt. Legendär sind seine Auftritte als
Musiker bei den sogenannten „Monday Night Gigs“ in „Michael's Pub“
in New York. Dort bietet er klassischen New Orleans Jazz des frühen
20. Jahrhunderts.
In diesem Dezember tourt er mit seiner New Orleans Jazz Band durch Europa (am 19. Dezember spielt er in Dresden) und kommt im Rahmen dieser Tournee am Donnerstag, 1. Januar, nach Palma. Das Konzert wird bereits als eine Sensation angesehen: Spanische Reiseveranstalter bieten Silvesterreisen nach Palma an – Woody Allen inklusive.
Woody Allen mit der New Orleans Jazz Band in der Palma Arena am 1. Januar um 21 Uhr. Preise zwischen 63 und 22 Euro. Vorverkauf unter www.servicaixa.com oder unter Tel. 902-332211