Die Situation bei Real Mallorca hat sich erneut zugespitzt. Die Fans bangen um die Zukunft ihres Klubs. Während man schon fast gewohnt ist, dass die Frage nach einem neuen Besitzer von Real sich als Hängepartie darstellt, schreitet die Saison voran. Und damit die sportliche Talfahrt der Mannschaft von Gregorio Manzano. Nach der 1:4-Pleite vom Sonntag bei Getafe (siehe Kasten) findet man die Inselkicker auf Platz 18, der den Abstieg in die zweite Liga bedeuten würde.
Trotz der sportlichen Misere hört man aus dem Klub, dass an Trainer Manzano festgehalten werden soll. Die Frage ist bloß, wer in der Zukunft über diese Personalie entscheidet. Auf der Generalversammlung der Aktionäre an diesem Freitag, 19. Dezember, dürfte es hoch hergehen. Vielleicht sieht man danach etwas klarer.
Die Zukunft wird wohl ohne Präsident Vicenç Grande stattfinden. Aus seinem Umfeld verlautete, dass er zu der Versammlung als Vereinschef zurücktreten wird. Allerdings spielt er weiter eine Rolle. Denn der Unternehmer hält den größten Teil der Real-Aktien und steckt mit seinem Bauimperium in einem Insolvenzverfahren. Er muss sein Real-Mallorca-Aktienpaket (93'24 Prozent) verkaufen. Einziger Interessent ist der Brite Freddy Shepherd, dem schon mal der Premier-League-Klub Newcastle United gehörte. Möglicherweise gibt Sheperd noch vor dem Aktionärstreffen ein Gebot ab. Doch das würde die Probleme wohl auch nicht mehr lösen. Dem Vernehmen nach war Shepherd anfangs bereit, zwischen zwölf und 16 Millionen Euro auf den Tisch zu legen.
In dieser Woche ließ er aber die Finanzen des Klubs prüfen. Nun ist zu hören, dass es sich wohl nur um ein symbolisches Angebot handeln könnte, von vielleicht zwei Millionen. Denn immerhin übernimmt der Käufer Schulden in Höhe von angeblich 40 Millionen Euro. Doch zum Dumping-Preis will Grande nicht verkaufen. Sollte Shepherd nicht kaufen, plant Grande, zunächst einen professionellen Präsidenten an seiner Stelle einzusetzen. Den Job machen soll wohl Joan Ramonell, Ex-Bürgermeister von Montuïri und ein Vertrauter Grandes. Der Plan, den früheren Real-Mallorca-Präsidenten Mateu Alemany mit dem Posten zu betrauen, scheint daran gescheitert zu sein, dass Alemany komplette Vollmachten forderte. Vielleicht wissen die Fans Freitag mehr ...