Träumen ist erlaubt: Deutsche wie spanische Tennisfans auf Mallorca hoffen auf einen Top-Event. Die Daviscup-Teams beider Länder treffen vom 10. bis zum 12. Juli aufeinander. Und möglicherweise ist Mallorca der Austragungsort dieser Begegnung.
Rafael Nadal machte am Sonntag den entscheidenden Punkt für Spanien gegen Serbien. Das deutsche Team setzte sich währenddessen gegen Österreich durch. Schon vorher stand laut Spielplan fest, dass die Gewinner dieser beiden Aufeinandertreffen sich im Viertelfinale messen werden. Es war ebenfalls klar, dass Spanien sowohl gegen Österreich als auch gegen Deutschland Heimrecht haben würde. Das richtet sich nämlich im Daviscup danach, wo das letzte Spiel stattfand. Gegen Deutschland spielte Spanien vergangenes Jahr in Bremen, gegen Österreich zuletzt 1995 in Wien (siehe MM 48/2008).
Hinter den Kulissen wird nun seitens Politik und Institutionen daran gearbeitet, wie und zu welchen Konditionen man den Daviscup nach Mallorca holen könnte. Wichtige Gespräche dazu dürften auch am Rande der Messe ITB in Berlin geführt werden.
Schon um die Begegnung mit Serbien, die jetzt in Benidorm stattfand, wollte Mallorca sich eigentlich bewerben. Doch die Kosten von geschätzten zwei Millionen Euro insgesamt schienen zu hoch. Weniger wird wohl auch das Viertelfinale nicht kosten. Und doch sieht die Situation anders aus. Deutschland ist der wichtigste Quellmarkt für die Urlaubsinsel Mallorca. Daher wäre der Werbewert ungleich höher als beim Spiel gegen Serbien.
Allerdings möchte nicht nur Mallorca die Partie gegen Alemania beherbergen. Es ist zu hören, dass auch Marbella und Gijón ihren Hut in den Ring werfen wollen und eine Bewerbung beim spanischen Tennisverband, der „Real Federación Española de Tenis” planen. Sollte Mallorca sich ernsthaft bemühen und den Zuschlag erhalten, dann wäre wohl die Stierkampfarena von Palma der favorisierte Spielort. Auch die Palma-Arena käme in Frage.
Auf Mallorca hat man schon Erfahrungen mit dem Daviscup. 2004 wurden die Niederlande in der Stierkampfarena mit 4:1 besiegt. Und auch die Deutschen holten sich schon mal eine 1:4-Klatsche ab. Im Februar 1997 reisten die Spieler von Teamchef Niki Pilic nach Cala Rajada. Für den Länderkampf wurde dort eigens eine Tennis-Arena aufgebaut. Zum deutschen Team gehörten damals Marc-Kevin Goellner, Hendrik Dreekmann und David Prinosil. Für Spanien traten an: Albert Costa, Álex Corretja – und der Mallorquiner Carlos Moyá, der in den Wochen zuvor zum Star avanciert war, unter anderem das Finale der Australian Open erreicht hatte.