Während die Umstellung auf den kleinen Nachbarinseln schon abgeschlossen ist, läuft sie auf Mallorca noch auf Hochtouren: Das digitale Antennenfernsehen kommt. Bis Ende des Jahres sollte jeder, der seine TV-Programme auf der Insel per Antenne empfängt, seine Geräte nachrüsten, um nicht plötzlich vor dem schwarzen Bildschirm zu sitzen. Vom 31. Dezember an sendet nämlich keine spanische TV-Anstalt mehr ein analoges Signal.
In Spanien heißt das terrestrische Digitalfernsehen „TDT” („Televisión Digital Terrestre”). In Deutschland ist es unter dem Kürzel „DVB-T” („Digital Video Broadcasting Terrestrial”) oder auch unter dem Namen „Überallfernsehen” bekannt. Keine Auswirkungen hat die Umstellung auf die Kabel- sowie Satelliten-Übertragung.
Um die Neuerung publik zu machen, betreibt die spanische Zentralregierung seit Monaten gehörigen Aufwand und auch die balearische Regionalregierung lässt nichts unversucht, um die Bürger aufzuklären (die wichtigsten Informationen gibt es im Internet unter den Adressen www.multimediaib.es und www.mityc.es). Empörte Fernsehgucker, die über Nacht kein Signal mehr empfangen, soll es auf Mallorca nach Möglichkeit nicht geben.
Wer weiterhin per Antenne fernsehen will, muss bis zum 31. Dezember sein Empfangsgerät auf dem Dach nachgerüstet haben. Außerdem wird ein Decoder benötigt. Damit die Umstellung möglichst reibungslos verläuft und sich später niemand beschweren kann, er habe nichts gewusst, hat die Balearen-Regierung sogar ein Subventionsprogramm aufgelegt, mit dem die Bewohner von Mehrfamilienhäusern bei der Umrüstung ihrer Gemeinschaftsantennen unterstützt werden sollen.
Wer in einem Haus mit mehr als sechs Parteien lebt und seine Antenne von einem TV-Installateur (eine Liste mit Kontaktdaten gibt es im Internet unter www. mityc.es) TDT-fähig machen lässt, bekommt die Hälfte der Kosten erstattet. Der gute Wille ist den politisch Verantwortlichen also nicht abzusprechen. Proteste aber gibt es dennoch. Denn warum diejenigen, die ihre Gerätschaften bereits frühzeitig auf den Empfang des neuen Digital-TV umgestellt haben, nicht in den Genuss der Beihilfe kommen, erschließt sich vielen nicht.