Gemeinden mit weniger als 15.000 Einwohnern sehen sich in Zeiten der Krise vor ein weiteres Problem gestellt: Wohin mit dem Tier – meistens ein Hund –, das man herrenlos auf der Straße aufgelesen hat? Denn: Ab Januar 2010 wird das städtische Tierheim Son Reus, so das Rathaus in Palma, Tiere in den ersten acht Tagen, nachdem sie aufgegriffen wurden, nicht mehr aufnehmen. Erst wenn sich nach Ablauf dieser Frist kein Besitzer gemeldet hat und nur, wenn die Hunde einen Chip haben, werden sie in Son Reus aufgenommen.
Auch größere Gemeinden mit mehr als 15.000 Einwohnern sind von der geplanten Neuregelung betroffen: Sie dürfen ab 1. Januar keine Tiere mehr in Son Reus abgeben, sondern müssen auf eigene „perreras” zurückgreifen. Bislang gab es Ausnahmeregelungen: Während etwa Inca, Felanitx oder Llucmajor über eigene Einrichtungen verfügen, bestanden bislang Vereinbarungen zwischen Son Reus und einzelnen Gemeinden wie Marratxí oder Alcúdia. Letztere sehen sich nun ebenfalls genötigt, eigene Auffangstationen einzurichten.
Für den Bau von Quartieren bleiben den Gemeinden und Dörfern nun gut zwei Monate Zeit. Die Verantwortlichen wollen Gespräche mit dem Inselrat aufnehmen, um finanzielle Unterstützung zu beantragen. Denn, so Francesc Morell, Bürgermeister von Campanet: „Wir können die Kosten unmöglich allein tragen. Es geht ja nicht nur um den Bau, sondern auch um den künftigen Unterhalt dieser Einrichtungen.” Diskutiert wird unter anderem auch der Bau von überregionalen Gemein- schaftseinrichtungen.