Es scheint, als würde in diesen Wochen ein Team zusammenwachsen, das einmal zu den ganz großen Mannschaften in der Geschichte von Real Mallorca gezählt werden könnte. Wer das vor Beginn der Saison behauptet hätte, der wäre mitleidig belächelt worden. Doch in der Partie bei Atlético Madrid lieferte das Team von Trainer Gregorio Manzano ein Meisterstück in Sachen Leidenschaft und Einsatz ab. Am Ende wurden die Gäste sogar von den gegnerischen Fans mit Beifall bedacht.
1:1 hieß das Endergebnis in Madrid nach einem Last-Minute-Tor für Real Mallorca. Die wichtigsten Fakten des Spiels: Real Mallorca verlor zwei Spieler durch gelb-rote Karte, musste außerdem gleich zwei Elfmeterpfiffe gegen sich akzeptieren, wovon einer unberechtigt war und nur einer in einen Treffer umgewandelt werden konnte.
Zur Halbzeit stand es 0:0. In der 26. Minute hatte Reals Josemi
den Platz mit gelb-rot verlassen müssen. Zehn Mallorquiner ackerten
weiter.
Dann die 51. Minute. Nach einem Foul im Strafraum musste Mallorcas
Ramis ebenfalls in die Kabine. Den folgenden Elfmeter verwandelte
Forlán zum 1:0. Derselbe Spieler hatte den vorhergehenden Strafstoß
nicht im Netz untergebracht.
Und für Real Mallorca hieß es: Da waren's nur noch neun ... Neun Inselkicker liegen im Stadion Vicente Calderón hinten. Geht das böse aus? Im Gegenteil: Borja Valero machte in der Schlussminute noch das Tor zum 1:1-Unentschieden. Und das war mehr als gerecht. Die MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora” brachte die Leistung auf den Punkt: „Nueve héroes” („Neun Helden”) stand Sonntag auf der Titelseite.
Weiter geht es für die Helden (Platz sechs in der Liga) im spanischen Pokal. Zum Hinspiel bei Real Valladolid treten sie an diesem Donnerstag, 29. Oktober, um 21 Uhr an. Am Sonntag, 1. November, herrscht dann wieder Liga-Betrieb. Real Mallorca empfängt um 17 Uhr Racing Santander im Ono-Estadi. (nimü)