Ausgebrochene Stiere, Hollywood-Stars außer Rand und Band, die auf dem Motorrad durch die Altstadt rasen, lauernde Fans, die ihre Idole, Tom Cruise und Cameron Diaz, wenigstens einmal live zu Gesicht kriegen wollen: Die Stadtverwaltung von Cádiz kann zufrieden sein. Die Dreharbeiten zur Action-Komödie „Knight and Day” von James Mangold bescheren der andalusischen Hafenstadt ein Medieninteresse wie nie zuvor. Spektakuläre Fotostrecken der Stadt füllen die Magazine nicht nur der Regenbogenpresse und lassen Cádiz als Reiseziel für den nächsten Urlaub besonders attraktiv erscheinen. Auch Sevilla kann sich freuen, dort, wo Cruise und Diaz im Hotel „Alfonso XIII.” logieren: Rund 300 Millionen Zuschauer, so die Stadtverwaltung, werden weltweit den Film sehen, der an die sieben Millionen Euro nach Sevilla gebracht hat – unter anderem durch die geschätzten 10.000 Übernachtungen, die die Produktion der Stadt beschert.
Zahlen, die gerade in Krisenzeiten auch die für die Filmwirtschaft Verantwortlichen auf Mallorca aufhorchen lassen. Am Wochenende trafen Inselratspräsidentin Francina Armengol und der Verbandspräsident Balearischer Produzenten, Jaume Bordoy, den Direktor des spanischen Amtes für Filmförderung (ICCA), Ignasi Guardans, in Madrid, um der Filmindustrie auf Mallorca neue Impulse zu geben. Was dringend erforderlich scheint: In diesem Jahr erhielten die Balearen von der ICCA lediglich 17.812 Euro an staatlichen Fördergeldern – im Vergleich etwa zu Katalonien, das im gleichen Zeitraum mit sechs Millionen Euro bezuschusst wurde. Da sich die Höhe der Fördersumme nach Einsatz und Investitionen in der Filmwirtschaft der jeweiligen Region richte, so Guardans, müsse die Kooperation mit den Balearen deutlich verbessert werden. Als erste Maßnahme soll die „Film Commission” wiederbelebt werden, die ihre Promotionarbeit für die Inseln als Filmlocation aus Finanzgründen einstellen musste.