Als Spaniens Golf-Legende José María Olazábal Ende Oktober auf einem Turnier in Palma abschlug, sagte er in die laufenden Kameras: „Ganz Nordeuropa wird neidisch auf uns blicken.” Die Sonne lachte nämlich so kräftig vom Himmel, dass kurzärmlige Shirts angesagt waren. Was die Anekdote hier soll? Nun, manchmal braucht man den Blick von außen, um die Dinge richtig einzuschätzen. Viele „Insider” auf Mallorca sind derzeit zu tief in der Krisendepression, um einen Sonnentag so wie Olazábal genießen zu können. Wir müssen uns regelrecht im Zaum halten, um nicht ständig über touristische Fehlentwicklungen, die Korruption, den Nationalismus, die hohen Preise oder gar das Wetter zu lamentieren. Das führt so weit, dass das Erfolgsmodell Mallorca generell in Frage gestellt wird, hier und in Deutschland.
Defizite gibt es, und sie sollten benannt werden, wie dies an
dieser Stelle immer wieder geschieht. Aber vielleicht ist das ein
guter Zeitpunkt, um einmal an die Vorzüge Mallorcas zu erinnern.
Vorzüge, die kaum Zweifel daran lassen, dass das Modell Mallorca
zukunftsfähig ist. Vergleichen Sie doch mal mit anderen
Destinationen für Urlaub und Zweitbesitz:In Welches Ziel im Süden
ist flugtechnisch so gut an die heimischen Flughäfen angebunden wie
Mallorca? n Und so schnell erreichbar? n Welche Konkurrenz-Region
hat die landschaftliche Vielfalt Mallorcas – mit Stränden, Buchten,
Bergen, ja sogar Feuchtgebieten. n Welche andere Urlaubsinsel hat
eine so attraktive Stadt wie Palma? n Wo im Süden ist die
Infrastruktur vergleichbar gut – von der ärztlichen Versorgung bis
zur deutschen Zeitung? n Wo können sich Urlauber und Hausbesitzer
so sicher fühlen wie auf Mallorca? n Wo ist das touristische
Angebot – vom Yachthafen über den Golfplatz bis zum Restaurant –
vergleichbar gut ausgebaut? n Und das alles bei einem Wetter mit
(in der Regel) hohem Neidfaktor?
Mallorcas ist in vielen Belangen konkurrenzlos. Das heißt nicht,
dass sich der Erfolg von früher von alleine wieder einstellt. Aber
beruhigend ist es allemal.