Bei einem Zugunglück auf Mallorca sind am Mittwoch 28 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Der Zugführer und zehn Passagiere wurden mit Krankenwagen in die verschiedenen Kliniken der Insel gebracht. Der Zug der staatlichen Bahngesellschaft Mallorca (SFM) war am frühen Morgen um 6.43 Uhr entgleist. Mehrere Waggons sprangen aus den Schienen und neigten sich zur Seite.
Als Unglücksursache nannte die Polizei eine eingestürzte Stützmauer, deren Trümmer auf das Gleis gefallen waren und den Fahrweg blockierten. Es handelt sich um eine Stelle, an der die Bahn einen schmalen Einschnitt zwischen zwei Hügeln passieren muss. Die Einsturzstelle befand sich mitten in einer Kurve, so dass der Zugführer keine Chance hatte, die Trümmer auf den Schienen frühzeitig zu erkennen.
Einen ähnlichen Unfall hatte es auf der eingleisigen Strecke bereits im Jahre 2004, wenige Monate nach Fertigstellung der neuen Bahntrasse, gegeben.
Zum Zeitpunkt des Unglücks waren die Waggons mit rund 50 Menschen besetzt gewesen. Es handelte sich um den ersten Zug, der morgens die Strecke von Manacor in Richtung Palma befuhr.
Der Einsturz der Stützmauer muss sich in der Nacht zu Mittwoch ereignet haben. Die Passagiere und der Schaffner konnten sich aus eigener Kraft aus dem entgleisten Zug befreien. Der Lokführer hatte schwere Kopfverletzungen erlitten und wurde noch am Morgen in einem Krankenhaus operiert. Die Bahngesellschaft setzte zur weiteren Beförderung Busse ein.