Es regnete am Sonntag so stark, dass Teile des Parkhauses unter Wasser standen, doch das konnte die positive Stimmung unter Bauleuten und Politikern nicht trüben. Pünktlich zum lange geplanten Termin, dem 10. Oktober, wurde die neue Klinik Son Espases an die Balearen-Regierung übergeben.
In einer feierlichen Zeremonie im Beisein zahlreicher Politiker und Vertreter des balearischen Gesundheitswesens nahm Ministerpräsident Francesc Antich das neue Gebäude vom Geschäftsführer der Konzessionsgesellschaften, Victor Revuelta, entgegen.
Ganz ohne Proteste ging der Tag allerdings nicht über die Bühne: Mitglieder verschiedener Bürgerinitiativen demonstrierten gegen das Projekt, das von der konservativen Vorgängerregierung initiiert worden war und dessen Stopp Antich während des Wahlkampfes zunächst zugesichert hatte.
Die Erbauer feierten die Fertigstellung jetzt trotzdem als Erfolg: Die neue Universitätsklinik gehöre mit einem Quadratmeterpreis von 4741'36 Euro zu den preiswertesten öffentlichen Neubauten der vergangenen Jahre auf den Balearen, so Revuelta.
Die Arbeiten an dem Megaprojekt, das vor drei Jahren gestartet wurde, sind nach Auskunft der Baugesellschaften nun komplett abgeschlossen. Ab nun läuft die Einrichtung der Klinik mit Möbeln und technischen Geräten auf Hochtouren. 171.462 Quadratmeter Platz bietet die neue Klinik, rund 100.000 Quadratmeter mehr als das Krankenhaus Son Dureta. Die Anzahl der Betten bleibt dabei beinahe gleich, es wird außerdem nur noch Einzel- oder Doppelzimmer geben.
Ab November wird die Klinik für erste Patienten geöffnet sein, Anfang Dezember sollen die stationären Patienten in einer aufwendigen Aktion aus der Klinik Son Dureta nach Son Espases überführt werden.
Die offizielle Eröffnungsfeier einer der modernsten Kliniken des Landes ist laut Ministerpräsident Antich für Dezember geplant. Man rechne für diesen Termin auch mit dem Besuch eines Mitgliedes der spanischen Königsfamilie.
Das bisherige Universitätskrankenhaus Son Dureta, das am 16. November vor genau 55 Jahren eröffnet wurde, werde laut Gesundheitsminister im Laufe des kommenden Jahres geschlossen. Das Gebäude in der Calle Andrea Doria war platzmäßig schon lange an seine Grenzen gestoßen.