Große Betroffenheit in Llucmajor: Am Dienstag ist dort bei einem Gleitschirmflug ein Mallorca-Deutscher ums Leben gekommen. Ein Lastwagenfahrer entdeckte ihn bei Sa Torre auf einem Feld unweit der Landstraße nach Cala Pi. Der Mann lebte in Llucmajors Ortsteil El Dorado. Er hinterlässt eine schwangere Frau und eine kleine Tochter.
„Es ist einfach schrecklich”, so ein Anwohner, der das Opfer persönlich gut kannte. „Ich bin völlig fertig.” Der Verunglückte habe nicht als leichtsinnig gegolten und hatte offenbar Erfahrung mit dem Gleitschirm. So war er in Mallorcas Paraglider-Szene durchaus bekannt. „Er ist ein guter Flieger”, sagt Barny Buddeus vom „Fliegertreff” in Arenal. „Ich habe ihn am selben Tag noch dort fliegen sehen.”
Llucmajors Steilküste ist ein bei Gleitschirmfliegern beliebtes Gebiet. Bei günstigem Wind könne man bis zu acht Kilometer an den Klippen entlangfliegen, so Buddeus. Problematisch werde es jedoch, wenn der Wind aus dem Norden bläst. „Ausgerechnet für Dienstag war Nordwind angesagt.”
Ob der tödliche Unfall damit zu tun hatte, ist unklar. Die Ermittlungen laufen noch. Laut Polizei deutet alles darauf hin, dass der Mann die Kontrolle über seinen Gleitschirm verlor. Möglicherweise wegen einer plötzlichen Böe. Auf den Rücken hatte er einen Motor geschnallt, der ihm das Manövrieren erleichtern sollte.
„Paragliding ist keine Risikosportart”, sagt Buddeus. Entscheidend sei es, Wind, Wolken und Gelände „lesen” zu können. „Unfälle sind immer Pilotenfehler.” Das Problem sei, dass das Fliegen mit der Zeit zur Routine werde. „Und dann wird's gefährlich, weil die Aufmerksamkeit nachlässt.”
Der Notruf erreichte die Rettungskräfte am Dienstag um kurz nach 15 Uhr. Einem Lastwagenfahrer war der auf einem Feld liegende Gleitschirm aufgefallen. Obwohl zunächst davon die Rede war, dass der Mann schwer verletzt sei, konnte der Notarzt nur noch seinen Tod feststellen.