Die Balearen-Regierung und Repräsentanten des mallorquinischen Tennisstars Rafael Nadal sind übereingekommen, den bestehenden Werbevertrag aufzulösen und über die weitere Zusammenarbeit neu zu verhandeln. Grund: Das Tourismusministerium hat nicht mehr das Geld für die Werbe-Ikone Nadal.
Den Vertrag mit der Nummer eins im Tennis hatte der ehemalige Tourismusminister Miquel Nadal im Jahre 2008 eingefädelt. Sechs Millionen Euro sollte Rafael Nadal in den Jahren 2009, 2010 und 2011 kassieren. Dafür zierte er Anzeigen, Plakatwände und Messestände, außerdem wurden zwei Werbespots gedreht. Der erste wurde allgemein als nicht sehr gelungen bewertet, und der zweite aus dem Jahr 2009 kaum ausgestrahlt, weil der Regierung bereits die Mittel dafür fehlten.
Dem klammen Tourismusministerium ging es nun vor allem darum, die dritte Zahlung von zwei Millionen Euro für das kommende Jahr zu verhindern, wobei auch das Salär für 2010 noch nicht komplett überwiesen ist. Nach Medienberichten haben die Repräsentanten des Tennisstars angedeutet, dass Rafael Nadal eventuell bereit sei, seiner Heimatregion Teile der Vermarktungsrechte auch gratis oder wesentlich preisweiter zu überlassen.
Die teure Verpflichtung von Rafael Nadal war nie unumstritten. Während die Touristiker auf Mallorca applaudierten, gingen deren Kollegen und die Politiker auf den Nachbarinseln zunehmend auf Distanz. Argument: Das Bild Rafael Nadals sei allzu sehr mit Mallorca verbunden, wenig mit Menorca oder Ibiza. Die Verpflichtung Nadals – nicht nur ein ökonomisches Problem.