Am Flughafen von Palma könnte es im Dezember zu Behinderungen kommen. Das hat jetzt die spanische Fluglotsenvereinigung Usca angekündigt. Medienberichten zufolge sei zwar keine Teilschließung des Luftraums zu erwarten, wohl aber könne es zu „erheblichen Verspätungen” kommen. Der Flughafenbetreiber Aena wollte sich auf Anfrage nicht zu den möglichen Auswirkungen äußern.
Hintergrund ist der seit Monaten schwelende Streit zwischen der Fluglotsen-Vereinigung und Aena. Beide Seiten haben grundverschiedene Vorstellungen über die Arbeitsbedingungen der Kontrolleure. Erst im August war ein spanienweiter Lotsenstreik in letzter Sekunde abgewendet worden. Die spanische Regierung hatte im Frühjahr ein Gesetz verabschiedet, das die maximale Arbeitszeit der Kontrolleure auf 1670 Stunden im Jahr begrenzt. Die außerordentlich gut bezahlten Überstunden, mit denen viele Lotsen ihre Gehälter bis dahin aufgebessert hatten, sind seitdem nicht mehr möglich. Die Berufsvereinigung Usca teilte nun mit, viele Lotsen würden die Maximalstundenzahl bereits Mitte Dezember erreichen – unter anderem in Son Sant Joan. Jeder Dritte der Kontrolleure in Palma könne dann nicht mehr eingesetzt werden.
Ein anderes Unheil ist derweil abgewendet: Der von der deutschen Pilotenvereinigung Cockpit angekündigte Streik bei der Fluggesellschaft Air Berlin, der Mitte der Woche beginnen sollte, findet nicht statt. Das verfügte das Arbeitsgericht in Frankfurt am Dienstag. Ob sich beide Parteien nun wieder an den Verhandlungstisch setzen, ist noch unklar. Cockpit und Air Berlin konnten sich bisher nicht über die Arbeitsbedingungen der Piloten einigen.