Das Jahr 2011 können wir getrost vergessen. Am besten weglassen. Oder einfach überspringen. Denn zumindest aus wirtschaftlicher Sicht – und die interessiert die Menschen derzeit am meisten – haben wir von 2011 nichts zu erwarten. Zumindest nichts Positives. Der balearische Unternehmerverband Caeb meint, die wirtschaftliche Erholung werde nicht vor 2012 einsetzen und erst 2014 abgeschlossen sein.
Der Bericht mag von Realitätssinn zeugen, genauso aber von der depressiven Stimmung, die ganz Spanien erfasst hat. Mehr als ein Fünftel der Bevölkerung ist arbeitslos, die Armut wächst im Eilschritt. Euro-Krise, Pisa-Misere, Streikdrohungen, Misstrauen in die Politik. Wer sich da noch in Optimismus und Positive Thinking versucht, bezieht Prügel.
Versuchen wir's trotzdem.
Die Flieger vor den Feiertagen waren ausgebucht: Zigtausende von Deutschen entfliehen den Minusgraden und verbringen das Fest auf Mallorca. Treue Gäste, die einem ganz anderen „Film” entspringen: Deutschland erlebt sein zweites Wirtschaftswunder. Man darf wieder genießen – unter anderem Mallorca.
Die Deutschen haben sich im Krisenjahr 2010 als sichere Bank erwiesen. 3'5 Millionen besuchten bis Oktober die Insel, laut Balearen-Regierung ein Plus von 3'5 Prozent. Nun machen die Deutschen allein noch keinen Wirtschaftsfrühling, und die Gäste sind auch knausriger geworden. Fakt ist aber: Die Balearen, weniger von der darbenden Baubranche abhängig als andere Regionen, haben eine Basis, die sich als robust erwiesen hat: den Tourismus. Darauf lässt sich aufbauen, darauf müssen sich alle Bemühungen konzentrieren. Wenn Mallorca sich als guter Gastgeber erweist, wird es möglich sein, die Prognosen zu übertreffen. Diesmal im Positiven.
Mallorca ist in der Krise nicht hässlicher geworden, teurer schon gar nicht, und das Wetter hat sich auch nicht verändert. Sie genießen Ihren Fest-Aufenthalt auf Mallorca? Schön für Sie – und schön für uns „Mallorquiner”.
In diesem Sinne: Ihnen allen ein gutes und erfolgreiches neues Jahr!