Dass man auf Mallorca die Feste nicht nur feiert, wie sie fallen, sondern sie auch genüsslich ausdehnt, zeigt sich schön am Beispiel Sant Antoni. Besonders feierfreudig sind die Einwohner Sa Poblas, die den Fiesta-Marathon zu Ehren des Schutzheiligen der Haustiere schon am 7. Januar – direkt nach den Heiligen Drei Königen – einläuten. Vor dem eigentlichen Feiertag, dem 17. Januar, machen die „Poblers” sogar die Nacht zum Tage. Höhepunkt dieser Fiestas ist der Tanz der Musiker, Schwellköpfe und Dämonen mit dem Heiligen Antonius am Abend des 16. Januar. Dazu lodern in allen Straßen große Feuer, an denen später gegrillt wird. Der erste Programmpunkt am 17. Januar ist für 5 Uhr morgens geplant: Begleitet von der Dixie-Band „Wonderbrass” ziehen schon wieder die ersten Festkarren durch die Straßen.
In Palma werden die Tiersegnungen um 10 Uhr von Dudelsackspielern eingeläutet, die zusammen mit Menschen und Tieren Richtung Kathedrale ziehen. „La Seu” bietet für die Segnungen eine besonders eindrucksvolle Kulisse.
Kurios geht es unter anderem in Pollença zu. Die Einwohner feiern am 17. Januar gleichzeitig ihr Patronatsfest. Ebenso wichtig wie die Tiersegnung ist daher ein alter Brauch, nach dem Jugendliche versuchen müssen, einen rund 20 Meter hohen, kahl geschlagenen Fichtenstamm zu erklimmen. Der „Pi de Sant Antoni” wurde zuvor mit Seife oder Schweineschmalz eingerieben, um es den Teilnehmern möglichst schwer zu machen. Ganz oben hängt ein Korb mit einem Hahn – dem Wappentier Pollenças. Wer den ergattert, wird mit einer Geldprämie belohnt.
Der 17. Januar, der in den meisten Gemeinden der Insel ein Feiertag ist, fällt in diesem Jahr praktischerweise auf einen Montag und beschert damit vielen Bewohnern Mallorcas ein langes Wochenende. Ab Dienstag geht es dann in Palma übergangslos mit Konzerten und Feuerspektakeln direkt zu den Sant-Sebastià-Feiern weiter, zu denen Besucher von der ganzen Insel anreisen.