Zwei Meerwasserentsalzungsanlagen in den Gemeinden Andratx und Alcúdia, die erst vor einem Jahr eingeweiht wurden, stehen komplett still, weil es keine Abnehmer für das aufbereitete Meerwasser gibt. Da die Installationen keinen Gewinn bringen, kostet die Amortisierung der Anlagen die Balearen jeden Monat 500.000 Euro – ein Desaster, wie der Generaldirektor für Wasserwirtschaft, Antoni Rodríguez, einräumte.
Auch ein Treffen der Balearen-Regierung mit der Gemeinde Alcúdia vor einer Woche ergab keine Lösung: Es gebe keinen Bedarf für das Wasser aus den Entsalzungsanlagen, zumal ab diesem Sommer ein System zur Wiederverwertung von aufbereitetem Wasser in der Hotelzone eingeführt werde.
Jetzt solle laut Regierung die Möglichkeit geprüft werden, die Anlage aus Andratx nach Santanyí zu verlegen. Diese Gemeinde habe chronische Versorgungsproblme mit Trinkwasser. Ein Umzug wäre allerdings mit hohen Ausgaben verbunden sei.
Der Plan für den Bau der nutzlosen Entsalzungsanlagen entstand vor rund acht Jahren, als der spätere Ministerpräsident der Balearen, Jaume Matas, noch Umweltminister in Madrid war.