Die spanische Protestbewegung gegen Arbeitslosigkeit und Sparpolitik gibt nicht auf. Tausende von Demonstranten entschieden in der Nacht zum Montag in Madrid, dass das vor zwei Wochen errichtete Protestcamp auf dem Platz Puerta del Sol bestehen bleibt.
In anderen Städten trafen die Bewohner von Protestlagern ähnliche Entscheidungen, so auch in Palma, wo sich seit Mitte Mai phasenweise Hunderte Menschen auf der Plaça d'Espanya versammeln. In Madrid hatten konservative Politiker und Inhaber von Läden in der Umgebung des Zeltlagers gefordert, dass die Sicherheitskräfte den Platz räumen lassen. Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba kündigte an, Gespräche mit der Polizei zu führen und dann eine Entscheidung über eine mögliche Räumung zu treffen.
In Barcelona versuchte die Polizei, ein Protestcamp auf der Plaza de Cataluña zu räumen. Die Aktion wurde ein Reinfall und brachte den Demonstranten neuen Zulauf von Sympathisanten ein. Ähnliche Auseinandersetzungen gibt es in Palma bisher nicht. Selbst von Geschäftsleuten an der Plaça d'Espanya sind keine Klagen bekannt geworden.
Die Bewegung „Echte Demokratie jetzt!” war am 15. Mai spontan entstanden. Die „spanische Revolution” brachte Zehntausende auf die Beine und sorgte weltweit für Schlagzeilen. Die Proteste richten sich unter anderem gegen die hohe Arbeitslosigkeit in Spanien, gegen die Macht der Banken und der großen Parteien.