7. Juni – Fußball-Deutschland erinnert sich in diesen Tagen an den großen Bundesliga-Skandal, der vor genau 40 Jahren die Sportwelt erschütterte. Den Stein ins Rollen brachte damals der Deutsch-Malloquiner Horst-Gregorio Cañellas, seinerzeit Präsident der Offenbacher Kickers.
Auf der Feier zu seinem 50. Geburtstag am 6. Juni 1971 (er wäre also diese Woche 90 geworden) spielte Cañellas Tonbänder ab, die bewiesen, wie der gerade beendete Abstiegskampf manipuliert worden war. Am selben Tag trat der Südfrüchte-Unternehmer von seinem Präsidentenamt zurück.
Die Öffentlichkeit war geschockt, Ermittlungen rollten an. Vereine, Spieler und Funktionäre wurden mit Sanktionen belegt. auch Cañellas gehörte zu denjenigen, die bestraft wurden. Lebenslange Sperre für alle Funktionärstätigkeiten. Das Urteil hat der DFB später wieder aufgehoben.
1973 zog Horst-Gregorio Cañellas nach Mallorca, auf die Heimatinsel seines Vaters. Elf Jahre lebte er hier und war noch einmal Teil eines historischen Ereignisses. Cañellas und seine Tochter saßen in der Lufthansa-Maschine „Landshut”, die am 13. Oktober 1977 von Palästinensern entführt wurde. Beide erlebten den dramatischen Irrflug der Maschine und die legendäre Geiselbefreiung von Mogadischu mit.
Am 23. Juli 1999 verstarb Horst-Gregorio Cañellas im Alter von 78 Jahren in Offenbach am Main. (nimü)