, 29. Juni – Es ist jedes Mal das Gleiche. Kurz vor den Kulturevents, die Josef Egger organisiert, sei es Opernball, Konzert oder Operngala, sagt Egger laut und vernehmlich: „Nie wieder!“. Doch wenn dann wieder einige Zeit verstrichen ist, kann es der Präsident und Gründer des österreichischen Vereins der Freunde Mallorcas nicht lassen. Jahr für Jahr holt er Weltstars auf die Insel: den Tenor Johan Botha, den Bassisten Kurt Rydl und den Bariton Bernd Weikl. Sie kamen 2009 zu einem glanzvollen Konzert ins Schloss Bellver. Das Castillo ist auch am Donnerstag, 7. Juli, wieder Schauplatz eines Auftritts von Johan Botha.
Applaus bekommt Egger jedes Mal reichlich für sein Engagement, auf wirkliche Unterstützung der Behörden hofft er vergebens. Dennoch arbeitet er ungebrochen weiter. Auch weil Oper seine Leidenschaft ist, weil er mit den großen Stars auf Du und Du ist.
So kommt aufgrund seiner Freundschaft mit Johan Botha der große Tenor auch in diesem Jahr wieder zu einer Operngala nach Palma. Botha verbringt mit seiner Familie Urlaub im Hause Egger.
Botha – das ist der südafrikanische Startenor, der bisher jüngste österreichische Kammersänger der Wiener Staatsoper, der aus Berufung und Passion singt. Mit 13 begann der in Rustenburg in Südafrika geborene Tenor seine Gesangsausbildung, studierte an der Hochschule in Pretoria und debütierte 1989 am Staatstheater Roodeport. 1990 bekam er durch seine Mitwirkung im Bayreuther Festspielchor die Chance, nach Europa zu reisen.
Es begann eine steile Karriere, seine Verpflichtungen und Verträge sind für Jahre im Voraus festgelegt. Als dramatischer Tenor reüssiert er gleichermaßen im deutschen wie im italienischen Fach. Bo-tha gilt aufgrund seiner ausgefeilten Technik als Stimmphänomen, das heute ohne Vergleich ist. Botha ist inzwischen an allen großen Opernhäusern, auch an der New Yorker Met, in Mailand, London oder Paris zu Hause. Als „Lohengrin“ und „Stolzing“ feiert er weltweit Triumphe.
Von Beginn seiner Karriere an legte Botha großen Wert auf den kontinuierlichen Ausbau seines Konzertrepertoires; er arbeitete mit Dirigenten wie Abbado, Barenboim, Gielen, Mazeel oder Sir George Solti. 2006 sang er in einer konzertanten Aufführung im Schloss Bellver Verdis „Othello“.
Diesmal bringt er Arien aus italienischen Opern. Aus Mascagnis „Cavallería Rusticana”, aus Ponchiellis „La Gioconda“, aus Puccinis „Tosca“ und die große Arie aus Giordanos „André Chénier“. Begleitet wird er vom Sinfonieorchester der Balearen unter der Leitung von Salvador Brotons. Der Erlös kommt dem Drogenrehabilitationsprogramm „Projecte Home“ zugute.
Donnerstag, 7. Juli, 21.30, Palma, Castell de Bellver: Johan Botha mit Arien aus italienischen Opern von Verdi, Mascagni, Puccini und Leoncavallo. Karten (30, 60 und 90 Euro) beim Consorci per a la Música de les Illes Balears, Palma, Carrer Vicenç Juan i Rosselló, 22B. Tel. 971-287565. MO bis FR von 9.30 bis 13.30 Uhr. Sofern verfügbar auch an der Abendkasse