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Hang zum „Spökenkieken“

Autor mit vielen Facetten: Andreas Schnabel. Seine Mallorca-Krimis schreibt er vor allem in Santanyí

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, 18. August – Rettungssanitäter, Hauptbrandmeister, Taxifahrer, Rundfunkreporter oder TV-Producer: Andreas Schnabel, Jahrgang 1953, kann schon auf einige Berufskarrieren zurückblicken. Als Sohn einer Schauspielerin – seine Mutter Dagmar Altrichter lieh als Synchronsprecherin auch Hollywoodstars wie Ava Gardner, Liz Taylor oder Ingrid Bergman ihre Stimme – wusste er nur ziemlich früh schon, was er nicht werden wollte: „Künstler.

Dieses Irrenhaus? Never ever.“ Bedingt ist ihm das gelungen – bedingt. Heute ist der 58-Jährige freier Autor, Ghostwriter und Postbote. Mit seiner Familie lebt er in Pulheim bei Köln, schon 1969 kam er zum ersten Mal nach Mallorca – und von da an jedes Jahr regelmäßig ein- bis zweimal. Seit 32 Jahren besitzt er mit Ehefrau Elke eine Ferienwohnung in Santanyí – und hier entdeckte er eine weitere große Leidenschaft: das Schreiben.

Mallorca-Krimis mit Lokalkolorit sind sein Spezialgebiet: „Tod oder Finca“ erschien 2009, 2010 folgte „Tod in Palma“ , just ist sein drittes Werk, „Tod auf der Insel“, auf den Markt gekommen (emons). „Autor aus Freude“ sei er, kein Literat. Denn: „Ich schreibe nicht, weil ich muss, sondern weil ich möchte.“

Vor allem unterhalten möchte er, so hat ja schließlich in seiner Berliner Taxifahrer-Zeit als „dichtender Droschkenkutscher“ auch alles begonnen. Damals wurde Andreas Schnabel fürs Fernsehen entdeckt, machte dort als Producer weiter, immer unter Volldampf. 2001 dann der erste Herzinfarkt, und seither hat er „die Gänge deutlich heruntergefahren“. Dem Schreiben widmet er sich heute voller Elan, doch ohne jeden Stress, dafür mit jeder Menge süffisantem Humor: „Eine Buchhändlerin hat mir mal gesagt, ich würde es meinen Mordopfern so schön wie möglich machen – und sie hat recht.“

Er hat halt „Antennen für andere Menschen – bis hin ins Spökenkiekerische“, sagt der gebürtige Hamburger. Das und seine „Entscheidungsfreudigkeit“ hätten ihn immer vorangetrieben: „Das braucht man ja auch bei der Feuerwehr und im Rettungsdienst.“ Und die Geschichten, die liegen dabei ja fast auf der Straße.

Natürlich sei er auch vielen Menschen in Not begegnet, aber „ich schreibe nicht, wie ich es erlebt habe, sondern wie ich es gern hätte“. Und jede Menge Projekte hat er auf alle Fälle. Der nächste Mallorca-Krimi („Tod auf Cabrera“) kommt im März 2012 auf den Markt, ein Gedichtband mit dem vielsagenden Titel „Klodichtung“ ist auch in Arbeit. Ja, und seine Erfahrungen als Briefträger im Bezirk Frechen-Königsdorf rufen auch noch nach Verarbeitung. Titel des geplanten Werks: „Post mortem“.

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