, 25. August – Einheimische schätzen Son Serra de Marina als ruhigsten Fleck in der ganzen Bucht von Alcúdia. Der schachbrettartig angelegte Ort hat ausschließlich ein- und zweistöckige Häuser. Ohne Hotels und mit ganz wenig Gastronomie wirkt die Siedlung ab September manchmal wie ausgestorben.
Selbst wer an einem Sonntag im Hochsommer kommt, muss nur weit genug laufen, um es schön ruhig zu haben. Auf der fast zwei Kilometer langen Sandfläche Richtung Colònia de Sant Pere gibt es genug Platz für alle Gäste, was im Osten auch das FKK-Publikum beim ungestörten Baden zu schätzen weiß. Die früheren Besitzer der Ufergrundstücke würden sich dabei allerdings wohl im Grab umdrehen, denn als in den 60er-Jahren die Siedlung entstand, wurde in den Kaufverträgen ausdrücklich fest geschrieben, dass Frauen und Männer keinesfalls zusammen baden dürfen.
Eine gewisse Rückständigkeit und Verschlafenheit hat sich Son Serra de Marina im positiven Sinn übrigens bis heute bewahrt: Naturschützer konnten verhindern, dass das Gebiet mit einer Mega-Urbanisation namens „Ravena“ für den Massentourismus erschlossen wurde. Im Stil der italienischen Küste bei Rimini hätte eine Retortenstadt mit 30.000 Einwohnern und noch viel mehr Gästebetten entstehen sollen.
Stattdessen wurde die sensible Dünenzone der Marina de Sa Canova unter Naturschutz gestellt. Wacholder, Rosmarin, Strandlilien oder -disteln gedeihen in dem Gebiet ebenso wie geschützte Vogelarten. Die einzigen Bauwerke in der Marina sind bis heute die auffälligen Steinobelisken geblieben, die der Marine früher für Peilübungen dienten.
Das entspannte naturnahe Ambiente wird sowohl von Familien als auch von Sportlern geschätzt, die hier ideale Bedingungen zum Surfen, Kite-Segeln oder Stehpaddeln finden. Am Ende des Tags treffen sich alle im Restaurant El Lago oder in der Sunshine-Bar El Sol direkt am Strand. Zurzeit findet dort jeden Abend von 18 bis 23 Uhr eine „After Beach Party statt.“