Eines der führenden deutschen Telekommunikationsunternehmen möchte auf Mallorca ein Kundenbetreuungszentrum einrichten. Nach Angaben der damit beauftragten Unternehmensberatung Servilium könnten dabei bis zu 400 feste Arbeitsplätze entstehen. Aber noch befinde sich das Projekt im Analysestadium.
Die entscheidende Frage ist demnach, ob es auf Mallorca genügend qualifizierte Arbeitskräfte für das Servicecenter gibt. Per Annoncen sucht Servilium derzeit den telefonischen Erstkontakt zu Interessenten (+34 634 303 496 oder 634 303 525), die am 11. und 12. November zu Informationsveranstaltungen in Palma eingeladen werden.
Markus Frengel, CEO der Unternehmensberatung aus Coppenbrügge, betont gegenüber MM, dass man sich klar von den sogenannten Call-Centern abgrenze. Die Mitarbeiter würden ausschließlich Kundenanfragen des Telekommunikationsunternehmens annehmen. Um welches Unternehmen es sich handelt, wird noch nicht kommuniziert.
Den Angaben zufolge arbeitet Servilium eng mit der Balearen-Regierung zusammen, die auch ihre Unterstützung zugesagt habe, etwa bei der Bereitstellung von Räumlichkeiten für die Infoveranstaltungen. Sollten die Sondierungen positiv verlaufen, werde Mitte Dezember die Entscheidung für Mallorca fallen. Mit den ersten Anstellungen wäre dann im Februar zu rechnen, mit den ersten Kundenanrufen Anfang April. Zuvor absolvieren die Mitarbeiter einen drei- bis vierwöchigen Kursus.
Warum überhaupt Mallorca? Laut Frengel gibt es in Deutschland derzeit nicht genügend Arbeitskräfte für ein solch großes Center, weshalb man auf das südeuropäische Ausland ausgewichen sei. Für Mallorca spreche die Vielzahl an deutschsprachigen Beschäftigten im Tourismus, die alle Erfahrung im Umgang mit Kunden hätten.
Die durch Jahresarbeitszeitkonten flexiblen Arbeitszeiten im Kundencenter machten sogar eine saisonale Weiterbeschäftigung im Tourismus möglich. Zu den weiteren Vorteilen gehörten die Festanstellung und die Chancen zur Qualifizierung. Frengel: "Das geht bis zur Beratung über Sicherheits-Software." Über die Verdienstmöglichkeiten werden noch keine Angaben gemacht.
Zum recht aufwendigen Procedere von Standortwahl und Personalsuche sagt Frengel: "Sie dürfen nicht vergessen: Die Mitarbeiter gehen mit dem wertvollsten Gut des Dienstleisters um - den Kunden."