Sie prägen seit Jahrhunderten die Stadtansicht von Palma und fallen jedes Jahr Millionen von Mallorca-Besuchern ins Auge. Die Windmühlen von Es Jonquet auf ihrem Hügel über der Hafenpromenade sind neben der Kathedrale und dem Schloss Bellver ein Wahrzeichen der Balearen-Metropole – und drohen einzustürzen.
So schreibt es zumindest die spanische Tageszeitung „Ultima Hora". Seit Jahren werden Vorhaben angekündigt, um den Verfallsprozess zu stoppen und die Mühlen zu retten. Doch seit Jahren tut sich nichts. Zwei der Mühltürme seien massiv bedroht, der dritte erweise sich als etwas stabiler.
Das Problem ist nach „Ultima Hora", dass die Mühlen in Privatbesitz sind und deren Besitzer nicht aktiv werden. Die Behörden wiederum haben mit Enteignung gedroht, diesen Schritt aber nie wahrgemacht. Allerdings wurden die Mühlen 2009 unter Denkmalschutz gestellt.
In den 1980er Jahren hatte die Stadt Palma zwei der fünf in Es Jonquet vorhandenen Mühlen tatsächlich enteignet und hergerichtet. Damals versprachen die Eigentümer der drei verbliebenen Privatmühlen, Renovierungsarbeiten durchzuführen.
Zuletzt hatte die Stadt einen Sanierungsplan (PERI) für das ganze Viertel beschlossen. Mit dem Ausarbeiten dieses Plans wurde im Januar ein Architektenbüro beauftragt. Allerdings ist dieses noch nicht tätig geworden, weil die Stadt angeblich noch nicht definitiv grünes Licht gab.
Sollte dieser Schritt nun erfolgen, benötigen die Architekten dem Bericht zufolge weitere 15 Monate Zeit, um den Sanierungsplan für das Viertel auszuarbeiten. Vor 2013 werde es demnach zu keiner Entscheidung über die Mühlen kommen. Gottes Mühlen mahlen langsam, aber die der Stadtverwaltung sind so viel schneller nicht.