Der vor einem halben Jahr in Port de Sóller aufgeschüttete Strand ist nach den bisherigen Herbststürmen auf Mallorca in einigen Strandabschnitten wieder ins Meer gespült worden. An einigen Stellen hat sich die Playa bereits um ein Drittel verkleinert.
Anwohner rechnen damit, dass die kommenden Winterstürme auch die noch vorhandene Sandmenge ins Meer waschen werden. Schon jetzt sind an dem Abschnitt "Playa del Través", der den Wogen des Nordwindes ungeschützt ausgeliefert ist, viele Steine zu sehen.
Das spanische Umweltministerium hatte Anfang des Jahres rund 16.000 Tonnen Sand aus einem Steinbruch aus Albacete kommen lassen. Es handelt sich somit nicht um Meersand, sondern um zermahlenes Gestein vom kastilischen Festland. Die Kosten für diese Aktion beliefen sich auf rund 2,5 Millionen Euro.
Die aufgeschütteten Strände waren im Sommer gut besucht gewesen. Doch Wind und Wellen nagten beständig an dem künstlichen Ufer. Als Problem erwiesen sich auch Süßwasserquellen, die nach Regenfällen am Strand sprudelten und den Sand ins Meer trugen.
Die Sóllerics, wie die Einwohner des Dorfes an Mallorcas Nordwestküste genannt werden, nehmen die Ereignisse mit schwarzem Humor. Sie bürgerten für den Strandabschnitt den Namen "Playa de Albacete" ein. Nicht nur, weil der Sand aus Albacete stammte, sondern auch, weil es in Albacete überhaupt keinen Sandstrand gibt.