Das Oberlandesgericht der Balearen hat die Entschädigungsklage eines deutschen Unternehmens abgewiesen, das Ende der 90er Jahre einen Poloplatz samt touristischer Infrastruktur auf Mallorca hatte bauen wollen, dessen Pläne die Balearen-Regierung aber durch eine Umwidmung des Geländes vereitelt hatte.
Die Kommanditgesellschaft DWI hatte 1998 ein Projekt präsentiert, um auf der Finca Sa Canova bei Colònia de Sant Jordi eine Poloanlage mit Platz für 250 Pferde samt einem Hotel und einer Luxus-Siedlung für insgesamt 2000 Menschen zu bauen. Dazu waren Investitionen in Höhe von 150 Millionen Euro vorgesehen gewesen.
Nach der Umwidmung des Geländes im Jahr 1999 aufgrund von höheren Auflagen zum Landschaftsschutz durch die damalige balearische Landesregierung, bestehend aus Mitte-Links-Parteien des sogenannten Fortschrittspakts, hatten die Investoren im Laufe der vergangenen Jahre bereits Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt 3,6 Millionen Euro erhalten. Eine Klage auf weitere acht Millionen Euro Schadensersatz war 2009 abgewiesen worden - diese Entscheidung hat das Oberlandesgericht der Balearen jetzt bestätigt.
Die Gemeinde Campos, auf der die Finca Sa Canova liegt, hat in der Vergangenheit mehrfach versucht, touristische Großprojekte zuzulassen. Zurzeit gibt es umstrittene Pläne für den Bau eines Luxushotels in der Nähe des Es-Trenc-Strandes, während ein anderes Projekt durch den Abriss der Bauruinen von Ses Covetes bis spätestens Mitte Mai endgültig begraben sein wird.