Mallorcas berühmte Quellen, die "Fonts Ufanes", haben am Wochenende für Staus, Parkplatzprobleme und Politstreit in der Gemeinde Campanet am Fuße des Tramuntana-Gebirges gesorgt. Die Einwohner fühlen sich von den Folgen des Naturphänomens erdrückt.
Die Quellen sprudeln dort nur höchst selten aus dem Boden und versiegen meist nach ein, zwei Tagen wieder. Dennoch locken sie regelmäßig Tausende von Schaulustigen in den Eichenwald der öffentlichen Finca Gabellí Petit. Die Balearen-Regierung erklärte die Fonts Ufanes 2001 zum Naturdenkmal.
Das jüngste Sprudeln der Quellen war am Freitag registriert worden, nach den Regenfällen und der Schneeschmelze in den Bergen. Die Balearen-Regierung verwies auf ihrer Internetseite darauf.
Was nun den Bürgermeister von Campanet, Joan Amengual, verärgert, ist, dass die Regierung aufgrund ihres Sparzwangs alle weiteren Dienstleistungen rund um die Quellen kürzte. So seien deutlich weniger Mitarbeiter der Naturschutzbehörde vor Ort gewesen, um den Besucherandrang in geordnete Bahnen zu lenken.
Auch das Geld für die Überstunden der Lokalpolizei werde seit dem Regierungswechsel nicht mehr vom Umweltministerium bereitgestellt. So waren rund um die Finca die schmalen Zufahrtsstraßen mit abgestellten Wagen verstopft. Schließlich schickte der Dorfalkalde einen Beamten in den Wochenenddienst, der eifrig Strafzettel verteilte.
Der sozialistische Bürgermeister argwöhnt, dass die konservative Balearen-Regierung das Chaos fördert, um eine benachbarte Finca als Parkplatz auszuweisen. Dieses Projekt war von der Vorgängerregierung aus Gründen des Landshaftsschutzes abgelehnt worden.