Ein weißes Sommerhäuschen im Ibiza-Baustil: Es war die wohl die schönste Polizeiwache auf ganz Mallorca. Und im Sommer 2009 erlangte sie tragische Berühmtheit, als eine Autobombe der ETA in Palmanova zwei Beamte tötete. Jetzt wurde die Wache geschlossen. Die Guardia Civil ist umgezogen.
Am 30. Juni 2009 starben zwei Zivilgardisten, als sie – vor einer anderen Polizeiwache in Palmanova – ihren Dienstwagen starteten. Sofort wurden alle anderen Polizeiwagen überprüft. An der jetzt geschlossenen Wache wurde eine zweite Autobombe entdeckt und per Polizeiroboter kontrolliert zur Explosion gebracht.
Millionen von Urlaubern haben während ihrer Ferien in Palmanova die 1975 in Betrieb genommene Wache zu Gesicht bekommen, wenn sie mit Bussen durch den Carrer Miquel dels Sants i Oliver zu ihren Unterkünften gefahren wurden.
Der kleine Flachbau mit Vorgarten, Balustraden, Bogensäulen, Fensterläden und Blumengirlanden wirkte wie ein eine private Sommeridylle aus vergangenen Zeiten, eingekeilt zwischen riesigen Hotelblocks.
Keine Frage: Das Gebäude war nach fast 40 Jahren Dienstzeit längst zu klein und auch zu unsicher geworden, wie das Bombenattentat drastisch deutlich gemacht hatte. Die Täter hatten sich bewusst die am wenigsten gesicherten Polizeiwachen für ihren Anschlag ausgewählt.
Heute besitzt die Guardia Civil eine neue, hochmoderne Wache im Industriegebiet Son Bugadelles in Santa Ponça. Der Bau, offiziell noch gar nicht eingeweiht, ist bereits voll in Betrieb. Bestehen bleibt zudem ein kleiner Polizeistützpunkt unweit der Meerespromenade von Palmanova, wo die Guardia Civil ein Büro für Touristen bereithält.