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Todesfahrer aus den Reihen von Mallorcas Polizei

Beamte sollen deutsche Radlerin auf dem Gewissen haben

Aufsehenerregender Prozess auf Mallorca: Nach dem Tod einer deutschen Radtouristin im März 2012 fordert die Staatsanwaltschaft Gefängnisstrafen für zwei suspendierte Beamte der Nationalpolizei. Geht es nach der Anklage, muss ein 40-Jähriger für 5 Jahre und 9 Monate ins Gefängnis, sein Kumpan wegen Beihilfe für fünf Monate.

Der Fahrer des Unfallwagens hatte demzufolge nach einer durchzechten Nacht seinen Vorgesetzten, einen Inspektor, nach Hause bringen wollen. Beim Fahrer wurden 1,16 Promille Alkohol im Blut nachgeweisen, bei dem Inspektor 2,46 Promille.

Der Vorgesetzte soll bereits vor dem Unfall wiederholt auffällig geworden sein. Die Tageszeitung Ultima Hora spekuliert, dass der Beamte ein Alkoholproblem habe. Der Inspektor wurde nach einigen Wochen wieder aus der Untersuchungshaft entlassen, ihm droht eine Verurteilung wegen unterlassener Hilfeleistung.

Am Vorabend des Unfalls war er den Berichten zufolge mit seinem Kollegen zunächst am Paseo Marítimo in Palma essen, später tranken beide in diversen Lokalen bis zum Morgen. Mit einem zivilen Dienstfahrzeug fuhren die beiden dann in Richtung Llucmajor.

Auf dem Weg kam es auf der Landstraße von Arenal nach Cala Pi zu dem tödlichen Unfall. Das Zivilfahrzeug der Polizei soll Zickzack-fahrend eine Gruppe von Radfahrern bedrängt und anschließend das Rad der 64 Jahre alten Renate D. gerammt haben. Sie stürzte gegen einen Baum und zog sich schwere Kopfverletzungen zu.

Der herbeigerufene Notarzt konnte nichts mehr für die Urlauberin tun, zumal die Insassen das Unfallwagens nach dem Zusammenprall das Weite suchten. Einige Stunden später konnten sie ausfindig gemacht werden, weil sich Zeugen das Kennzeichen notiert hatten.

Der Prozess gegen die beiden soll nun in Kürze beginnen.

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