Ein Gericht in Palma hat das umstrittene Hotelprojekt von Sa Ràpita auf Mallorca vorerst gestoppt. Die vom Inselrat abgesegnete Änderung des Bebauungsplans sei nicht rechtens gewesen, heißt es in dem jetzt veröffentlichten Beschluss. Umweltschützer und Opposition hatten heftig gegen das Bauvorhaben protestiert. Endgültig gebannt ist die Gefahr aber noch nicht.
Der Bebauungsplan hatte an der fraglichen Stelle am Ortsrand von Sa Ràpita an der Südküste der Insel ursprünglich lediglich zwei Hektar als Bauland ausgewiesen. Dies sei ein Fehler gewesen, eigentlich müssten dort 21 Hektar Fläche zur Verfügung stehen. Diesen "Fehler" korrigierte der Inselrat per Eilverfahren und machte so den Weg frei für das geplante Luxushotel.
Die Änderung des Bebauungsplans im Schnellverfahren sei nicht rechtens gewesen, argumentierten jetzt die Richter. Nötig sei eine reguläre Änderung des "Plan Territorial". Die Oppositionsparteien hatten eine Klage gegen die Inselratsentscheidung eingereicht und bekamen nun also Recht.
Nach Bekanntwerden der Baupläne im Frühjahr 2012 hatten vor allem Umweltschützer heftig protestiert. Im April des vergangenen Jahres versammelten sich mehrere Tausend Personen zu einer Menschenkette in Sa Ràpita.
Das Grundstück, auf dem das Hotel entstehen soll, befindet sich wenige Meter von einem Naturschutzgebiet entfernt, zu dem auch der Es-Trenc-Strand gehört. Endgültig gebannt ist die Gefahr aber noch nicht: Der Inselrat kann nun ein reguläres Änderungsverfahren des Bebauungsplans einleiten.