Die Familie der 2010 ermordeten Rumänin Ana Niculai fordert 1,6 Millionen Euro Schadensersatz vom spanischen Innenministerium. Sie wirft dem Staat "schwere Versäumnisse" bei der Überwachung des Täters vor. Der Mörder der jungen Frau war zur Tatzeit als Freigänger nicht im Gefängnis gewesen.
Der mittlerweile wegen Mordes zu 33,5 Jahren Haft verurteilte Alejandro de Abarca verbüßte 2010 bereits eine neunjährige Haftstrafe wegen Sexualdelikten und Raubes, hatte aber am Tag des Verbrechens Freigang.
Der Anwalt der Familie hält den Behörden vor, dem Mann damals ein Wochenende "auf freiem Fuß" gewährt zu haben, obwohl er offensichtlich gefährlich war und Zeugenaussagen zufolge regelmäßig Drogen konsumierte. Zudem hätten die Verantwortlichen viel zu lange gezögert, die Behörden zu informieren, nachdem sich der Mann im Gefängnis nicht mehr zurückgemeldet hatte.