Auf dem Friedhoch von Sant Joan auf Mallorca sind Archäologen nach vier Tagen Grabungen auf die sterblichen Überreste von drei Männern aus dem Dorf gestoßen, die dort während des Spanischen Bürgerkrieges klammheimlich verscharrt worden waren. Joan Gual, Jaume Gual und Miquel Salom waren im Oktober 1936 ohne Gerichtsverfahren bei einer Nacht-und-Nebel-Aktion von rechtsextremen Falangisten auf dem Weg nach Palma erschossen worden.
Die Leichen der Männer wurden später per Eselskarren zurück nach Sant Joan gebracht und in einem früheren Massengrab des Friedhofs begraben. Ein Mitarbeiter des Friedhofs hatte damals die Stelle notiert.
Erst jetzt war es den Anghörigen erlaubt worden, mit Hilfe der Vereinigung Memòria de Mallorca sowie Archäologen nach den Toten suchen zu lassen, um den Männern letzlich eine würdige Bestattung zuteil werden zu lassen.
Memòria setzt sich für die historische Aufarbeitung der Gewaltverbrechen auf Mallorca während des Spanischen Bürgerkrieges (1936-1939) ein.
Es handelt sich um die erste Suchaktion dieser Art auf Mallorca. Sie wurde unterstützt vom Rathaus in Sant Joan. Auf dem spanischen Festland sind bereits wiederholt solche Vorhaben realisiert worden. Möglich wurde das Vorgehen der lokalen Aufarbeitungsvereine durch ein Gesetz, das die sozialistische Zapatero-Regierung 2007 verabschiedet hatte.