Die Polizei hat auf Mallorca zwölf Männer festgenommen, die vor allem junge Bulgarinnen in Spanien und Deutschland zur Prostitution zwangen. Bei den Verdächtigen handelt es sich um elf Bulgaren und einen Spanier, unter ihnen die führenden Köpfe der kriminellen Organisation. Ein weiterer Bulgare war bereits im Dezember in Deutschland verhaftet worden.
Die Männer zwangen die Frauen zum käuflichen Sex auf dem Straßenstrich und in Bordellen. Sie waren zudem im Drogenhandel aktiv, berichtete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" online am Freitag unter Berufung auf die spanische Nachrichtenagentur Efe. Die Ermittler in Deutschland und Spanien kooperierten über die Europol.
Die Verdächtigen werden beschuldigt, manchen Freiern Rauschmittel verabreicht und sich dann derer Kreditkarten bemächtigt zu haben. Von den Konten wurden bis zu 15.000 Euro abgehoben. Die genaue Schadenshöhe ist unklar, weil seitens der Opfer keine Anzeigen erstattet wurden.
Nach dem Zugriff der Polizei konnten fünf jungen Frauen aus der Gewalt der Menschenhändler befreit werden. Eine weitere Gruppe von Frauen, die aus Bulgarien eintreffen sollten, konnte so vor den Machenschaften der Kriminellen bewahrt werden. In Palma wurden darüber hinaus vier Wohnungen durchsucht und Beweismaterial sichergestellt.