Ökosteuer ist eines der am besten funktionierenden Reizworte auf der Insel. Kaum nimmt es jemand in den Mund, gibt es auch schon Reaktionen. So auch jetzt, da Vertreter der linken Oppositionsparteien ihre Absicht bekräftigt haben, wieder eine Ökosteuer einführen zu wollen, sollten sie nach der Regionalwahl am 24. Mai denn an die Macht gelangen. Vor allem die Tourismusbranche reagiert höchst empfindlich auf solcherlei Pläne.
Das liegt daran, dass die Ökosteuer, wie sie Mallorcas Linksparteien vorschwebt, von den Touristen eingetrieben werden soll. Cosme Bonet, Abgeordneter der Inselsozialisten, verspricht, die Ökosteuer im Falle eines Machtwechsels mit dem Tourismussektor abzustimmen. Die regierende PP hat klargemacht, dass sie keine Umweltabgabe plant. David Abril von der Linkspartei Mes nennt eine Ökosteuer, die von allen Urlaubern zu bezahlen wäre, "gerecht". Auch der Spitzenkandidat der Protestpartei Podemos, Alberto Jarabo, hat sich für eine Touristenabgabe ausgesprochen.
Die Vizevorsitzende des mallorquinischen Hotelverbandes, Inmaculada de Benito hält eine solche Steuer für einen Fehler. "Wir haben zehn Jahre gebraucht, um die negativen Folgen des letzten Versuchs zu überwinden." In den Jahren 2002 und 2003 waren unter der damaligen Linksregierung auf den Balearen mehr als 90 Millionen Euro Ökosteuer von Touristen kassiert worden.