In einem Prozess um Kinderpornografie und den sexuellen Missbrauch von Kindern hat ein Mallorca-Deutscher ein Geständnis abgelegt. Der 47-jährige Hauptangeklagte räumte in Palma ein, pornografische Aufnahmen von zwei Mädchen gemacht und die damals acht und zehn Jahre alten Kinder sexuell missbraucht zu haben. Der Mann erklärte sich zudem bereit, den Opfern eine Entschädigung von jeweils 15.000 Euro zu zahlen.
Die Staatsanwaltschaft, die eine Freiheitsstrafe von 55 Jahren verlangt hatte, reduzierte ihre Forderung auf 33 Jahre. Das Gericht erklärte daraufhin die Verhandlungen für beendet. Die Verkündung des Urteils soll demnächst in schriftlicher Form erfolgen.
Die ebenfalls angeklagten Eltern der Mädchen räumten ein, davon gewusst zu haben, dass der 47-Jährige in den Jahren 2012 und 2013 Fotos von den Töchtern in Unterwäsche und Bikinis aufgenommen habe. Das aus Deutschland stammende Paar soll vom Hauptangeklagten Geld erhalten haben. Die Eltern bestritten jedoch, dass ihnen bekannt gewesen sei, dass pornografische Aufnahmen gemacht wurden.
Die Staatsanwaltschaft setzte für die Eltern die geforderte Strafe von 18 auf jeweils zwei Jahre Haft herab. Außerdem soll das Paar das Sorgerecht verlieren und nach Verbüßung der Haftstrafe fünf Jahre lang keinen Kontakt zu den Töchtern aufnehmen dürfen. Die beiden Mädchen befinden sich in der Obhut der Sozialabteilung des Inselrats.
Bei der Festnahme des Hauptangeklagten im September 2013 hatte die Polizei 23.000 pornografische Fotos und 59 Videos sichergestellt. Der einschlägig vorbestrafte Mann hatte die Aufnahmen über das Internet an Abnehmer in verschiedenen Ländern verkauft. Die Aufnahmen entstanden in einer Autowerkstatt in Palmas Industriegebiet Son Oms, die der Täter hinter dem Rücken seiner Vorgesetzten und Kollegen nutzte. (dpa/red)