Die Vorwürfe gegen Luis Rodríguez sind harter Tobak: Ausbeutung von Arbeitnehmern, Sozialversicherungsbetrug und unhygienische Zustände in seinen drei Lokalen in Palma de Mallorca.
Der Wirtschaftskontrolldienst und die Polizei fanden sie so überzeugend, dass der Gastronom verhaftet wurde und eines seiner Restaurants vorübergehend schließen musste. Gegenüber der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora hat der ehemalige Boxer nun Stellung genommen. Seiner Meinung nach liegt den Anschuldigungen ein Rachekomplott von gekündigten Mitarbeitern zu Grunde.
Die Behauptung, dass das Personal gemobbt wurde und sieben Tage die Woche 14 Stunden arbeiten musste, weist Rodríguez zurück, obwohl er durchaus ein harter und fordernder Chef gewesen sei. Zur Dienstleistungsqualität sagt er, dass es in sechs Jahren nur vier Reklamationen gegen seine Lokale gegeben habe. Ohne Beanstandungen seien zwei Millionen Gläser Bier ausgeschenkt und 8000 Tapas-Rationen zubereitet worden. Er bestreitet entschieden, dass zurückgegangene Essensreste "recycelt" und teilweise sogar aus der Mülltonne neu aufgetischt wurden.
Allerdings räumt Luis Rodríguez ein, dass der Wirtschaftskontrolldienst bei einer Kontrolle tatsächlich verdorbene Chistorra- und Chorizo-Wurst gefunden hat. Er habe daraufhin der Reinigung der Räumlichkeiten durch eine Spezialfirma zugestimmt, obwohl das aus seiner Sicht nicht nötig war.
Rodríguez wurde nach einer einstündigen Vernehmung durch die Polizei auf freien Fuß gesetzt. Zwischenzeitlich war das Lokal "La Tapa Andaluza" in Palmas Freizeitzentrum Ocimax wieder geöffnet, nachdem der Gastronom unbefugt die polizeiliche Absperrung entfernt hatte. Allein für dieses Vergehen muss Luis Rodríguez mit einer Geldstrafe zwischen 76.000 und 2.000.000 Euro rechnen.
Aktualisiert am 6. März, 9.38 Uhr