Erneut rückt die Tierhaltung auf Mallorca in den Fokus: Die Polizei ist auf ein Löwenpärchen aufmerksam geworden, das auf dem Grundstück einer Finca in Son Servera gehalten wird. Die Ermittlungen laufen. Anwohner hatten sich an die Tierschutzorganisation der Balearen gewandt. Sie kritisieren, dass die Raubkatzen nicht artgerecht gehalten werden und dass das Grundstück nicht ausreichend gesichtert ist. Die Tierschützer haben Anzeige gestellt.
Wie die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora schreibt, sind die Großkatzen in einem Metallkäfig untergebracht, der in der prallen Sonne steht. Das Gehege soll nur notdürftig mit einem kleinen Schloss gesichert sein, die Löwinnen seien ungeschützt der Witterung ausgesetzt und die hygienischen Zuständen katastrophal, so heißt es in der Anzeige der Tierschützer. Die Anwohner sorgen sich zudem, weil die Raubtiere in direkter Nähe zum Ortskern und einer Schule gehalten werden.
Die Situation soll den Behörden und der Polizei seit zwei Jahren bekannt sein. Doch es bestand keine Möglichkeit die Löwen in einer anderen Einrichtung unterzubringen, zudem soll der Halter insolvent sein. Nach Informationen des Mallorca Magazins gehören die Löwen einem Raubtierdompteur. Angeblich sollen bei dem Mann bereits vor Kurzem einige Tiere beschlagnahmt worden sein.
Nach einer Pressemitteilung des Verbands der privaten Naturschützer Baldea sollen die Tiere in den Zoo Natura Parc gebracht werden. Neben den beiden Löwinnen soll auch ein betagter Gepard, der auf dem Grundstück gehalten wurde, dort ein neues Zuhause finden. Zunächst werden die Raubkatzen auf Krankheiten untersucht. Laut den Tierschützer sollen die Tiere aber in einem guten Zustand sein. Die Vorbereitungen für den Umzug der Großkatzen wird allerdings einen Monat in Anspruch nehmen. (cls)