Mit Mallorca verbindet Rafael Branke nicht nur Erinnerungen an Urlaub und an seine Kindheit, sondern auch die an ein Auto. Sein Vater kaufte 1991 in Manacor für eine Million Peseten einen Renault 4 - auch R 4 genannt. Mit dem roten Flitzer erkundete die Familie die Insel. "Ich habe damit das Autofahren gelernt", erzählt der 27-Jährige. 2004 wurde der Wagen verkauft. Nun möchte Rafael Branke ihn gerne wieder zurückerwerben und sucht deshalb den jetzigen Besitzer.
Mit 12, 13 Jahren ließ sein Vater ihn den Renault fahren. "Es ging mal die Einfahrt hoch oder einen Feldweg entlang", erinnert sich der junge Mann aus Böblingen. Die Familie hatte eine Finca in Son Servera. Fünf-, sechsmal im Jahr kam Familie Branke auf die Insel. "Ich ging zwar in Deutschland zur Schule, doch aufgewachsen bin ich auf Mallorca." Immer dabei war der rote R4. "Familienurlaub, das mallorquinische Leben, Kindheitserinnerungen - das alles verbinde ich mit dem Wagen", sagt Branke, der auch beruflich mit Fahrzeugen zu tun hat, denn er arbeitet als Testingenieur in der Automobilbranche.
Fuhr die Familie zum Cap Formentor - damals noch auf wenig befestigten Straßen - brachte der R4 sie dort hin. "Das vergisst man nicht." Später fuhr seine Schwester den Wagen, als sie nach Mallorca zog. Das Auto hat ein charakteristisches Merkmal: die schwarz lackierte Stoßstange. "Damit wurden Beulen verdeckt", sagt Branke und lacht. Viele Versuche, den aktuellen Besitzer ausfindig zu machen, hat der Autonarr bereits unternommen. So fragte er sich vom ersten Käufer des Wagens zu den nachfolgenden Besitzern des R4 durch. Branke denkt, dass der Wagen heute einem Deutschen gehört und geht davon aus, dass das Auto jetzt jemand fährt, der in Marratxí wohnt oder dort zumindest ein Haus hat. Das Kuriose ist dabei: Der 27-Jährige glaubt, das Auto bereits im Internet bei Google Streetview entdeckt zu haben.
Was er mit dem Auto seiner Kindheit macht, wenn er mit der Suche Erfolg hat und der neue Besitzer den Wagen auch verkaufen möchte, weiß der Ingenieur noch nicht - ob er es als Urlaubswagen auf der Insel lässt oder mit nach Deutschland nimmt. "Der Renault 4 ist kein gewöhnliches Auto", schwärmt er. Es hat viele Fans in Deutschland. Er kann sich auch vorstellen, den charmanten Wagen mit den Schiebefenster, der weit öffnenden Heckklappe und dem charakteristischen Schaltknüppel in der Heimat zu fahren.
Je nach Zustand würden die Renaults jetzt für 800 bis 3500 Euro gehandelt. In Spanien seien die Autos lange Zeit als Dienstwagen der Guardia Civil eingesetzt worden. Auch seinen nächsten Urlaub auf Mallorca Ende Juli will Rafael Branke wieder der Suche nach dem Renault 4 widmen.
Wer Rafael Branke bei seiner Suche nach dem Renault 4 mit Hinweisen helfen möchte, kann ihn kontaktieren unter Tel. 0049-175-75442617 oder per Mail renaultr4@yahoo.de
(aus MM 28/2015)