Ein britisches Touristenehepaar hat seinen 17-jährigen Sohn in einem Hotel im Norden von Mallorca zurückgelassen. Die Guardia Civil kam gerade rechtzeitig und nahm die beiden Briten fest, bevor sie ins Flugzeug zurück in die Heimat steigen konnten. In einem Eilverfahren wurden sie zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
Wie die spanische Tageszeitung Ultima Hora berichtet, hatten die Eltern mit ihren vier Kindern für ein paar Tage Urlaub im Hotel Bellevue in Port d'Alcúdia gemacht. Bei der Abreise am Mittwoch, 2. September, weigerte sich ihr ältester Sohn, der unter einer psychischen Beeinträchtigung leidet, in den Shuttle-Bus zum Flughafen zu steigen. Nach einer Diskussion entschieden sich die genervten Eltern, ihn zurückzulassen. Begründung: Sie wollten ihm einen Denkzettel verpassen.
Mehrere Stunden lang striff der Minderjährige um das Hotelgelände herum, bis schließlich die Guardia Civil eingeschaltet wurde. Diese verständigte den Flughafen in Palma, wo die Eltern beim Boarding festgenommen wurden. Nach der Urteilsverkündung erlangten die Eltern das Sorgerecht wieder und konnten zurück nach Großbritannien reisen – diesmal mit allen vier Kindern.