Seit Montag steht der Bauunternehmer José Miguel G. in Palma vor Gericht. Er ist wegen einer Insolvenzstraftat angeklagt. G. war alleiniger Vorstand einer Firma, die 189 Häuser in S'Estany d'en Mas in der Cala Romàntica an der Ostküste von Mallorca bauen ließ. Fertig gestellt wurden die 2005 begonnenen Arbeiten jedoch nie, halbfertig steht die Siedlung heute in der Landschaft.
Die Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von fünf Jahren für den Unternehmen, zudem soll er Schadensersatz von 28 Millionen Euro zahlen. Wie die spanische Tageszeitung Ultima Hora schreibt, schiebt der Angeklagte die ganze Schuld auf seine kreditgebende Bank. Sie soll ihm damals den Geldhahn zugedreht haben, obwohl auch andere Unternehmer in der Wirtschaftskrise Liquiditätsprobleme gehabt hätten.
Der Grund für die Zurückhaltung der Band war nach den Worten eines Zeugen: Es soll damals Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung des Bauunternehmens gegeben haben. Einee der Zulieferer hatte sich wegen nichtbezahlter Rechnungen beschwert, so seien die Unklarheiten zu Tage getreten.
Der Angeklagte entgegnete, er habe 90 Prozent der Häuser fertiggestellt, von denen 154 zu jener Zeit bereits verkauft gewesen sein sollen. Der Prozess wird an diesem Dienstag fortgeführt.
Die Cala Romántica ist mit mehren Villensiedlungen bebaut und insbesondere bei deutschen Ferienheimbesitzern seht beliebt. (cls)